Zähes Ringen um die Anbindung
Kreuzung soll Einheimischenmodell erschließen
Mit dem Einheimischenmodell „Am Wiesengrund“ will die Stadt Starnberg bezahlbares Wohnen möglich machen. In dem neuen Wohnviertel am südlichen Ortsrand sollen 51 Reihenhäuser und Geschoßwohnungsbau mit insgesamt 125 Wohnungen entstehen. Doch während der Bebauungsplan schon auf den Weg gebracht ist, wird derzeit noch um die verkehrsmäßige Erschließung gerungen. Denn die neuen Bewohner ziehen ja mehr Autoverkehr nach sich. Nach der Sommerpause nahm der Stadtrat die Diskussion um die Anbindung der Siedlung an die B 2 (Weilheimer Straße) wieder auf.
Kreuzung muss ausgebaut werden
Das Ergebnis der Sitzung war, dass die Erschließung über die Kreuzung Am Waldspielplatz/Mozartstraße/B 2 die wahrscheinlichste Lösung ist. Diese muss dafür möglichst schnell zu einem neuen Verkehrsknotenpunkt ausgebaut werden. So wie sie ist, würde sie zwar im Moment den zu erwartenden Mehrverkehr aufnehmen können. Aber spätestens wenn der neue B 2-Tunnel fertig ist, dessen Portal ganz in der Nähe mündet, wäre die Kreuzung im Berufsverkehr völlig überlastet. So die Schätzung von Verkehrsexperten. In der Diskussion ist deshalb der Ausbau der Kreuzung mit einem Kreisverkehr oder mit einer Ampelanlage. Letztere wäre für Bürgermeisterin Eva John die richtige Alternative, da sie für Fußgänger und Radfahrer als sicherer gilt.
Den anderen Erschließungs-Varianten werden wenig Chancen eingeräumt. Über den Sommer hatte es Gespräche zwischen der Stadt Starnberg und der Gemeinde Pöcking gegeben, um die Zufahrten über Pöckinger Gemeindegebiet zu prüfen. Ergebnis: Die Anbindung des Wiesengrunds über den Gewerbehof Schmalzhof zum Maxhofkreisel scheitert am Veto der Grundstückseigentümer. Und die Anbindung des Neubaugebiets mit einem neuen Kreisverkehr über die Einmündung Oberer Seeweg in die B 2 lehnt das Staatliche Bauamt Weilheim mit der Begründung ab, dass er zu nah am Maxhofkreisel gelegen sei, was den Verkehrsfluss stören würde. Derzeit will der Stadtrat noch prüfen, ob die Nutzung des parallel zur B 2 laufenden Wirtschaftswegs als Einbahnstraße zum Maxhofkreisel möglich ist
Vergaberegeln
Die Erschließung des Wohngebiets „Am Wiesengrund“ soll im nächsten Jahr beginnen. Optimistische Prognosen gehen davon aus, dass im Jahr 2020 die ersten Bewohner einziehen können. Die Stadt Starnberg will damit der im Ort verwurzelten Bevölkerung die Möglichkeit geben, bezahlbaren Baugrund zu erwerben. Wer kommt bei der Vergabe zum Zug? Neu ist, dass sich grundsätzlich nicht nur Starnberger, sondern auch Bürger anderer Gemeinden bewerben können. Ehepaare dürfen ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von 114.000 Euro nicht überschreiten. Ab dann gibt es Punkte: wie lange man schon in Starnberg wohnt oder arbeitet, wieviel Kinder man hat, ob man ein Ehrenamt ausübt. Extrapunkte gibt es auch für Kleinverdiener. Der Bewerber mit mehr Punkten darf sich dann seine Parzelle vor dem mit weniger Punkten aussuchen.
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