Vereine gehen auf Nummer sicher
Pöckinger planen neue Veranstaltungsformate
In Pöcking lässt es sich gut leben. Ein Grund dafür ist das ausgesprochen rege Vereinsleben, das für das nötige Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Bürgern sorgt. Doch dieses Jahr sieht wegen Corona alles anders aus. Kein Christkindlmarkt, keine Vorstellung der neuen Prinzenpaare. Die Gesichter waren lang bei der diesjährigen „Sitzung der Vereine“ im Bürgerhaus Beccult (Weilheimer Str. 33). Doch unterkriegen lassen wollen sich die Pöckinger von dem Virus nicht. Sie wollen ihre Veranstaltungen mit sicheren Alternativen retten.
Virtueller Adventskalender
Eines der großen Highlights im Dorfleben ist der „Lebendige Adventskalender“. Er soll dieses Jahr virtuell stattfinden, kündigte Conny Kilgus von der Stiftung für Pöcking an. Anstatt der persönlichen Begegnung mit ihren Gästen drehen die Gastgeber dieses Jahr kleine Videos, die sich auf Youtube hochladen lassen. Darin kann eine Geschichte vorgelesen, musiziert, ein Backrezept geteilt oder ein virtueller Rundgang angeboten werden. JedenTag kann so ein Fensterchen geöffnet werden. Schweren Herzens musste der Pöckinger Faschingsclub seine gewohnte Vorstellung der Prinzenpaare in Possenhofen am See absagen. PFC-Präsidentin Steffi Lörke hofft stattdessen auf ein abgewandeltes Season Opening am 14. November im Außenbereich vom Beccult. „Damit die Garde ein bissl was zeigen kann.“ Für Bürgermeister Rainer Schnitzler, der die Sitzung ausnahmsweise anstelle des freiwillig in Quarantäne befindlichen Kulturreferent Albert Luppart leitete, sind Veranstaltungen „im Freien zwar grundsätzlich einfacher“, er mahnte aber die Vorlage eines Hygienekonzepts an. Der PFC hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, den Fasching wenigstens nicht komplett ausfallen zu lassen. Anstelle der großen Bälle denkt er an ein Gala-Dinner mit festen Plätzen und auch am Faschingsdienstag würde er gern im Beccult-Außenbereich etwas stattfinden lassen.
Straßenfest verschoben
Weil es bis zum nächsten Sommer noch lang hin und die Lage dann vielleicht wieder stabiler ist, bestehen Aussichten, dass wenigstens das beliebte Pöckinger Straßenfest gerettet werden kann, bei der einmal quer durchs Dorf gefeiert wird und das im Wechsel mit der „Nacht der langen Tafel“ stattfindet. Auf Vorschlag von Albert Luppart soll es vorsichtshalber vom gewohnten Termin im Juli auf den September verlegt werden. Enttäuscht zeigt sich hingegen die Theatergruppe Pöcking, die ihr langgeprobtes Stück im März abrupt unterbrechen mussten. „Wir würden es schon gern nochmal aufführen, aber mit all den Schauspielern auf der Bühne ist es mit dem Abstand schwierig“, meinte Vorsitzender Ludwig Erhard.
Einig waren sich die Anwesenden, dass dem Ferienprogramm neues Leben eingehaucht werden soll. Wegen des rein ehrenamtlichen Engagements sei dies aber nicht als Ganztagesbetreuung als Ersatz für den Kindergarten machbar, so der Tenor, aber gern in Form eines Ausflugs oder eines Vormittagsangebots. „Es wäre schön, wenn von den Vereinen wieder eine Vielfalt angeboten werden würde“, wünschte sich Bürgermeister Schnitzler.
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