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Unter den Augen von Therese

Neuer Blickfang im Musiksaal im Schloss Tutzing

Bei der Enthüllung des Kunstwerks waren v.l.: Akademiedirektor Udo Hahn, S.K.H. Herzog Franz von Bayern, Annette Findeiß, Geschäftsführerin der Stiftung Schloss Tutzing, und Staatsminister a. D. Dr. Peter Gauweiler, zu Besuch in der Evangelischen Akademie Tutzing. (Bild: Evangelische Akademie Tutzing)

In München ist eine Wiese nach ihr benannt, auf der seit mehr als 200 Jahren das größte Volksfest der Welt stattfindet. Und die Bavaria, die weltliche Patronin Bayerns und eines der Wahrzeichen der Landeshauptstadt München, trägt ihr Gesicht. Die Rede ist von Königin Therese von Bayern (1792-1854). Sie ist der „neue Blickfang“ im Musiksaal von Schloss Tutzing, wie es Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing beschrieb.

Die Stiftung Schloss Tutzing hatte zur feierlichen Enthüllung eines Porträts der Königin durch Herzog Franz von Bayern eingeladen. Dieser freute sich sichtlich über das gelungene Werk. Private Spender hatten den Münchner Galeristen und Kunsthändler Daniel Cid Gómez beauftragt, ein Porträt von Therese anfertigen zu lassen. Dabei handelt es sich um ein Bild, das dem berühmten Gemälde von Joseph Karl Stieler (1781-1858) – „Königin Therese im Krönungsornat“ – nachempfunden ist. Das Original wurde 1826 gemalt und 1827 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben. Es befindet sich heute im Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Während das künftig in der Akademie zu bestaunende Gemälde neu ist, stammt der Rahmen aus dem 19. Jahrhundert. Er wurde von dem Restaurator Christian Götz in Stand gesetzt.

Würdigung der Königin

In einem Festvortrag würdigte Staatsminister a.D. Dr. Peter Gauweiler Leben, Werk und Wirken der Königin. „Ihre Bedeutung für Bayern kann nicht hoch genug geschätzt werden.“ Ihr soziales Engagement, etwa als Stifterin des Theresienordens, der sich der Armenfürsorge widmete, habe Maßstäbe gesetzt. Ihr politischer Sachverstand sei ausgeprägt gewesen und auch von ihrem Mann, Ludwig I., hoch geschätzt worden. Sie sei die einzige Person gewesen, der er wirklich vertraut habe. Gauweiler würdigte in seinem Vortrag auch die Initiative von Herzog Franz, dass Therese 2002 neben ihrem Mann in einen Sarkophag in der Abtei St. Bonifaz umgebettet wurde. Der damalige Landesbischof Johannes Friedrich und Altabt Odilo Lechner segneten seinerzeit das Grab.

„Mit dem Porträt von Königin Therese ist unser Haus um eine Attraktion reicher“, betonte Hahn in seiner Begrüßung. Das Bild der englischen Gräfin Granville, das bisher im Musiksaal hing, sei künftig im Schloss zu sehen. Die Feierstunde versteht die Stiftung Schloss Tutzing als ihren Beitrag zu zwei Jubiläen, die Bayern 2018 prägen: 100 Jahre Freistaat Bayern und 200 Jahre Verfassungsstaat Bayern.

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