Tutzinger Bürger machen gegen 5G mobil
Aber Ausschuss erteilt Antrag auf Aufschub eine Abfuhr
Die Bundesregierung will die Breitbandoffensive, das neue Hochgeschwindigkeitsnetz 5G verunsichert die Bürger. Monatelang war das Reizthema 5G wegen Corona aus den Schlagzeilen verschwunden, nun formiert sich neuer Widerstand gegen die umstrittene Technologie.
In Tutzing kämpft die Bürgerinitiative „5G-freies Tutzing“ für ein „Moratorium“, sprich einen Aufschub. Rund ein Dutzend Mitglieder übergab eine Liste mit 700 im Ort gesammelten Unterschriften an Bürgermeisterin Marlene Greinwald. „Es geht nicht darum, das Handy abzuschaffen, aber 5G braucht es nicht“, so Ulf Redeker, einer der Initiatoren, die die Strahlenbelastung und den flächendeckenden Ausbau mit Mikrosendeanlagen im Abstand von wenigen Metern fürchten. Für ein stabiles Netz sei 4G und flächendeckende Glasfaserversorgung ausreichend.
Die anschließende Sitzung des Verkehrs- und Umweltausschusses des Gemeinderats endete allerdings mit einer Enttäuschung für die Gegner der neuen Mobilfunktechnologie. Nach heftiger Debatte um Für und Wider empfahl der Ausschuss mit einer Stimme Mehrheit, den Antrag der ÖPD abzulehnen. Darin war die Gemeinde Tutzing aufgefordert worden, für den 5G-Ausbau keine gemeindeeigenen Gebäude und Flächen zur Verfügung zu stellen, bis die Unbedenklichkeit von 5G für Mensch, Tier und Umwelt von unabhängigen Wissenschaftlern bestätigt sei. Bei der Abstimmung wurde auf die Wettbewerbsfähigkeit und die geringen Einflussmöglichkeiten der Gemeinde verwiesen.
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