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Tollkühne Luftsprünge

Starnberg hat eine neue Dirtbike-Anlage

Völlig abgehoben. Tobias Engelmann führt bei der Eröffnung der neuen Dirbike-Anlage in Söcking die hohe Schule des Dirtjumping vor. (Bild: Eisinger)

Körperbeherrschung, Konzentration, Präzision und eine gehörige Portion Mut sind notwendig, um beim Dirtbiken den Parcours über diverse Rampen und Hügel zu bewältigen, erst recht, wenn man wie Tobias Engelmann auch noch die waghalsigsten Kunststücke beherrscht.Gemeinsam mit Magnus Baumann hat er die neue Dirtbike-Anlage, direkt neben dem Sportgelände des SV Söcking gebaut. Vor kurzem wurde sie mit einem großen Szenetreffen eingeweiht. Unterstützung für ihr Projekt fanden die beiden Initiatoren in zehn tatkräftigen Dirtbikern, die getreu der Devise „no dig, no ride“ zur Schaufel gegriffen und die neue Anlage in Form gebracht hatten. Möglich gemacht hatte dies aber auch die Stadt Starnberg, die das Gelände und das nötige Geld für Material und schweres Gerät aus dem Stadtsäckel berappte. Alles in allem eine Investition von rund 45.000 Euro, wie Bürgermeisterin Eva John vorrechnete. Eine Investition, die sich ihrer Meinung nach gelohnt hat: „Hier können sich die Jugendlichens austoben und kommen nicht auf dumme Gedanken“. Kilian Cresnik, der im Rathaus für Grünplanung zuständig ist, ergänzte: „Es reicht nicht nur für die kleineren Kinder Spielplätze zu bauen. Die Kommune muss ebenso dafür Sorge tragen, dass Jugendliche adäquate Freizeitangebote haben.“

Eloquent und durchsetzungsstark

Der Starnberger Tobias und der Gautinger Magnus haben sich vor mehr als zehn Jahren durch das Dirtbiken kennengelernt. Da es nicht viele Anlagen in und um München herum gibt, auf denen man seine Flows und Lines üben und erste Tricks ausprobieren kann, wurde die alte Starnberger Dirtbike-Anlage am Riedener Weg bald zum gemeinsamen Trainigsplatz. Als die alte Piste aus Sicherheitsgründen geschlossen werden musste, begannen Tobias Engelmann und Magnus Baumann, inzwischen 25 Jahre alt,  für eine neue Bleibe zu kämpfen. Da es den beiden Halbprofis weder an Know-how noch an Durchsetzungsvermögen und Eloquenz mangelte, gelang es ihnen die Stadt für ihre Sache einzunehmen, umso mehr als sie sich bereit erklärt hatten, das meiste in Eigenarbeit zu schaffen. Nachdem das Grundstück gefunden und durch eine Zufahrt erschlossen war, mussten Erde und etliche Klafter Bauholz für die Rampen und die Hütte angekarrt werden. Den Rest erledigten die Jungs. Zu guter Letzt wurde die "Bikeanstalt" zusammengezimmert, die als Unterstand für die Betreuer und demnächst vielleicht sogar als Vereinsheim dienen soll. An der Vereinsgründung wird noch gearbeitet.

Die tollste Sache überhaupt

Das Ergebnis ist „mega“ befanden nicht nur Magnus und Tobias, sondern auch alle Kinder, Eltern und Jugendlichen, die zur Einweihung gekommen sind. Zum Beispiel Moritz Zapp. Er war für seinen Sport bereits in der halben Welt unterwegs und ist der Überzeugung, dass die neue Starnberger Dirtline eine der schönsten und anspruchsvollsten Anlagen ist, auf denen er je gefahren ist. „Es ist ein wahnsinniges Glück, dass wir so etwas jetzt hier bei uns haben.“ Und schon schwingt er sich auf sein Dirtbike und verliert sich zwischen Doubles und Tables, um seine „Three-Sixties“, „No-Hands“ und Back-Flips“ vor dem applaudierenden Eröffnungspublikum zum Besten zu geben.

Die TÜV-geprüfte Dirtbike-Anlage ist täglich, außer bei Regen, geöffnet. Die steile Flow-Line, darf ausschließlich unter Aufsicht der Anlagenbetreiber befahren werden.

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