Tölzer jagen Parksünder
Zweckverband überwacht jetzt den Verkehr
Für „Politesse“ Marianne Börroth ändert sich nicht viel, außer dass an ihrer Jacke ein neuer Aufnäher befestigt ist. Nach wie vor dreht sie ihre Runden in Starnberg und schaut, wer auf dem Gehsteig parkt, die Feuerwehrzufahrt verstellt oder die Parkscheibe ablaufen ließ.
Die Strafzettel allerdings, die sie hinter den Scheibenwischer klemmt, kommen ab sofort vom Zweckverband Kommunales Dienstleistungszentrum Oberland (KDZ). Der Dienstleister aus Bad Tölz, der bislang schon die Temposünder „blitzte“, überwacht nun auf den ruhenden Verkehr – nicht nur in Starnberg, sondern auch in 116 anderen Kommunen in zehn Landkreisen. Für den Autofahrer, der Einwände gegen sein „Knöllchen“ hat, ist neu, dass er sich nicht mehr ans Starnberger Rathaus wenden kann. Beschwerden nimmt nur noch das Service-Center in Bad Tölz entgegen, was allerdings auch telefonisch oder per E-Mail geht. Für Bürgermeisterin Eva John ist der neue Dienstleiter ein Plus, denn er treibt nicht nur die Bußgelder ein. „Besonders überzeugt hat uns die gute Ausbildung der Mitarbeiter bezüglich der Rechtssicherheit, aber auch im Kommunikations- und Konflikttraining“, fasste sie zusammen.
Mit Augenmaß
KDZ-Außendienstleiter Thorsten Preßler erklärte, dass er so viel Personal wie notwendig einsetzen werde. Während tagsüber meist ein Mitarbeiter ausreiche, würden sie abends zu zweit gehen. Er kündigte an, dass bei größeren Veranstaltungen sowie im Sommer verstärkt an den Wochenenden kontrolliert werde – und in den Ortsteilen, wofür bislang die Polizei zuständig war. Preßler versprach „mit Augenmaß“ aufzuschreiben, aber beim Zuparken von Rettungswegen oder Belegen von Behindertenparkplätzen „kein Pardon“ zu kennen.
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