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Schorn und Feuerwehr

Großes Interesse am Wangener Dorfgeschehen

Bürgermeister Patrick Janik diskutierte mit über 90 Wangener Bürgern. (Bild: Susanne Hauck)

Die Wangener Ortsteilversammlung in der Mehrzweckhalle war rappelvoll. „Ich habe nichts anderes erwartet“, freute sich Starnbergs Bürgermeister Patrick über die große Identifikation der Menschen mit ihrem Ort. So hatte auch die Dorfgemeinschaft Wangen viele Verbesserungsvorschläge parat. Doch zuvor standen zwei spannende Themen auf der Tagesordnung – das Gewerbegebiet Schorn und die Wangener Dorfentwicklung.Wobei der Bürgermeister bei Schorn gleich einen Rückzieher machen musste.„In einem halben Jahr kann ich mehr erzählen“, sagte er.

Die Bürgerversammlung käme eigentlich noch zu früh. "Wir sind noch nicht so weit.“Janik ging aber auf den aktuellen Stand des vor allem wegen der Verkehrsbelastung umstrittenen Projekts ein, das im Stadtrat vorgestellt, aber noch nicht abgestimmt ist. Was daran liegt, dass es hier noch „Bedarf an Nacharbeit gibt“, wie es der Rathauschef formulierte. Er bleibe dabei, dass die Erschließung nicht zur jetzigen Planung passe. Das soll heißen, dass nur im Falle eines Vollanschlusses an die Autobahn das Gewerbegebiet so groß wie geplant gebaut werden könnte. Bei einem Halbanschluss müssten die Dimensionen entsprechend verringert werden. Damit gibt es für die Wangener Anwohner – und auch für die Neufahrner Nachbarn aus dem Landkreis München – neue Hoffnung, dass sich doch noch mal was tut. Der Stadtrat werde sich noch in diesem Jahr mit dem Thema beschäftigen, meinte Janik, der eine neue Ortsteilversammlung versprach, „falls es zum Schwur kommt“.

Brauhaus hat Interesse

Aus dem Publikum kam die Frage, wie es in punkto Schorner Postgelände weitergeht. Hier bestätigte Janik Gerüchte, dass wohl das Starnberger Brauhaus hinziehen wird. Es habe diesbezüglich „deutliche Signale“ gegeben und eine schwierige Grundstücksfrage konnte geklärt werden. Die neue Nutzung sieht er positiv: „Eine Brauerei wäre wunderbar und von möglichen Nutzern einer der angenehmeren.“ Allerdings sind zuvor noch viele Fragen zum Wasser/Abwasser zu klären, da das Brauhaus viele Kubikmeter Wasser verbraucht. Der Abwasserverband sieht einen Ausbau der Kläranlage bislang noch skeptisch, da der Biertrend wieder abflachen könnte. „Jetzt trinken die Leute lieber Starnberger als Tegernseer, aber das kann in zehn Jahren wieder anders sein“, erklärte Janik. Das Post zieht in diesem Jahr aus. Das Starnberger Brauhaus will sich erweitern. Denn am erst 2021 eröffneten Standort Wieling bei Feldafing gibt es nicht genug Wasser.

Wohin mit der Feuerwehr?

„Verkorkst“ nannte Janik ein anderes Dauerthema, und zwar die Dorfentwicklung, die erst angeschoben wurde und dann spätestens mit Corona wieder eingeschlafen ist. Der Bürgermeister plädierte dafür, alles wieder neu zu denken. Dabei geht es vor allem um das momentan bei der Mehrzweckhalle untergebrachte Feuerwehrhaus, das einen neuen Standort bekommen soll. Eigentlich hatte man sich schon auf das städtische Grundstück in der Ortsmitte geeinigt, das sich die Feuerwehr mit dem bereits darauf befindlichen Spielplatz teilen will. Doch Janik ließ keinen Zweifel daran, dass er den Standort für verkehrt hält: „Das ist Blödsinn.“ Ein Feuerwehrhaus neben einen Kinderspielplatz mache schon wegen der Verkehrssicherheit wenig Sinn, man müsse sich nur mal vorstellen was bei Feueralarm los sei. Dass die Stadt das Grundstück verkaufen wolle, um ihre leeren Schatullen zu füllen, wie etliche Anwohner befürchten, wies er vehement zurück, schon weil die Quadratmeterpreise vergleichsweise niedrig seien. Bei der Abstimmung, ob nochmal überlegt werden soll, gingen viele Finger hoch – es gab aber auch viele Enthaltungen. Ein harter Kern der Bürger hält den Standort in der Dorfmitte weiterhin für gut. Es generiere ein Ortszentrum, argumentierte eine Frau, zudem gebe es dort Sanitäranlagen und Wasseranschluss. „Es ist der beste Platz, weil er zentral ist und auch nichts kostet“, meinte ein Bürger. Die Feuerwehr selber ist eher skeptisch, ob das Grundstück überhaupt groß genug ist.

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