Schein und Sein in Starnberg
Sehenswertes am Tag des offenen Denkmals
Am Sonntag, 12. September, beteiligt sich die Stadt Starnberg am Tag des offenen Denkmals und öffnet das denkmalgeschützte Lochmannhaus, die Villa rustica, das Freigelände der ehemaligen Kirche St. Benedikt und das Mausoleum des Prinzen Karl für interessierte Bürgerinnen und Bürger. Das Motto lautet heuer „Sein & Schein - in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege". Der Tag des offenen Denkmals wird seit 1993 bundesweit koordiniert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Er kommt dank der Initiative vieler Institutionen, Kreise, Städte, Gemeinden, Verbände, Vereine, privater Denkmaleigentümer und Bürgerinitiativen zustande.
Museum Starnberger See
Das Lochmannhaus ist seit spätestens 1520 nachweisbar. Das Anwesen markiert einen Siedlungsursprung der Stadt Starnberg und ist einzigartig in seiner historischen Doppelfunktion als Hofmarksitz, sowie Bauern- und Fischerhaus. Seit der Museumsgründung 1914 ist es zugleich Exponat und Ausstellungsgebäude, dem eine wichtige aktuelle, zeitgemäße Nutzung in der Konzeption des Museums zukommt. Geöffnet hat das Lochmannshaus am Tag des offenen Denkmals von 10 bis 17 Uhr.
Villa rustica
Anfang 2002 wurden südlich von Starnberg-Leutstetten die Reste eines römischen Gutshofes, einer Villa Rustica aus dem 2. Jahrhundert nach Christus, ausgegraben. Der Grundriss der Villa wurde so rekonstruiert, dass die Gesamtform des antiken Baus ablesbar ist. Von besonderer Bedeutung ist hierbei ein Raum, der eine sehr gut erhaltene Fußbodenheizung (Hypokaustum) und eine Wanne enthält. Dieser Bereich ist durch einen gläsernen Bau geschützt, der gleich einer Vitrine über den Grundriss gesetzt wurde. Führungen sind am Tag des offenen Denkmals um 10 Uhr und um 14 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Führungen dauern etwa 30 bis 45 Minuten, je nach Interesse der Gäste. Bei großem Interesse und vielen Fragen kann es auch bis zu einer Stunde dauern.
Referent ist Karl L. Hebler von der Gesellschaft für Archäologie und Geschichte – Oberes Würmtal e.V.
Ehemalige Pfarrkirche St. Benedikt
Neben den baulichen Resten von vier verschiedenen Kirchenbauten wurden über 350 Gräber, darunter auch frühmittelalterliche Tuffplattengräber des 7. bis 9. Jahrhunderts, wissenschaftlich untersucht. Aus diesen konnten unter anderem diverse Grabbeigaben und -belassungen geborgen werden. Führungen auf dem Freigelände St. Benedikt sind am Tag des offenen Denkmals um 11 Uhr und 13 Uhr. Eine Anmeldung per Mail an stadtarchiv@starnberg.de ist erforderlich. Referent ist Dr. Christian Later vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.
Mausoleum des Prinzen Karl von Bayern
Der vermutlich von Daniel Ohlmüller entworfene, zylinderförmige Rundbau mit aufgesetzter Laterne ist streng in neuromanischen Formen gehalten. Prinz Karl soll diesen Hügel wegen seiner umfassenden Fernsicht sehr geliebt haben und oft unter der alten Linde, die dort oben stand, Rast gefunden haben. Das Mausoleum wurde als Grabstätte um 1830/1840 für seine erste Frau, Sophie von Bayerstorff, gebaut. Später wurden dort auch seine zweite Frau und er selbst bestattet. Geöffnet ist am Tag des offenen Denkmals von 13 bis 17 Uhr.
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