Narrisch vor Wiedersehensfreude
40 Jahre PFC: Prinzenpaare aus allen Jahrzehnten feiern
War das ein Jubiläum des Pöckinger Faschingsclubs (PFC)! Der Verein hatte alle großen und kleinen Prinzenpaare der letzten 40 Jahre zusammengetrommelt. Auch wenn die Truppe nicht ganz komplett war, weil der eine oder andere verzogen oder gesundheitlich nicht gut dran war – der Saal im Pöckinger Beccult war voll. Nicht fehlen durften die Faistbauers, 1981 die allerersten im langen Reigen der Prinzenpaare. Evi Faistbauer hatte sich damals das Brautkleid ihrer Tante eingefärbt und mit Pailletten bestickt. Und es passt heute noch. Gleich fünf Prinzenpaare aus den 80er Jahren haben ihr Glück im Pöckinger Faschingsverein gefunden und geheiratet: 1981 die Faistbauers, 1982 die Curths, 1983 das Ehepaar Glas, 1985 die Reperts und 1986 die Erhards. Erst der Faschingsprinz von 1987, Benno Hagenbucher, unterbrach dann die Heiratsserie. Auch er war da im futuristischem Wams. Aber die Kinder der Prinzenpaare der 80er Jahre setzen die Tradition fort: Franziska Curth ist stellvertretende Präsidentin, Markus Repert regiert als PFC-Prinz die diesjährige Saison.
Minderjähriger Gründungspräsident
Die Geschichte des 1980 gegründeten Faschingsvereins ließ Albert Luppart Revue passieren, seinerzeit der erste gekürte Präsident, der mit seinen zarten 17 Lenzen aber noch nicht geschäftsfähig war und keinen Führerschein hatte. So musste Mitbegründerin Uli Zasch anfangs die Verträge unterschreiben und Evi Faistbauer die Truppe zum Treffen der viel etablierteren regionalen Faschingsclubs kutschieren, wo sie den nicht standesgemäßen alten Ford Fiesta lieber um die Ecke parkten. Zu den Leuten der ersten Stunde zählen auch Thomas Faistbauer, die Curths, Fritz Ammerl, Frank Buck, Franz Kuchorz, die Erhards sowie Christl und Franz Leis.
Anfangs waren alle skeptisch, ob sich der aus einer Laune heraus gegründete winzige Dorffasching würde halten können. Aber sie wollten unbedingt etwas Eigenes auf die Beine stellen. Und getanzt wurde, was das Zeug hielt. Legendär ist Lupparts wilde schwarz angemalte „Kannibalengruppe“. Und Funkenmariechen und Gardemärsche gab es auch.
„Früher ging es beim Tanzen traditioneller zu, das Vorbild war der Karneval in Köln“, erzählt Stephanie Lörke, die nach einer fast 30-jährigen Amtszeit von Luppart, auf den Horst Curth und Martin Rudolf folgten, den Vorsitz seit 2014 führt. Heute hat der Club eine moderne Showtruppe, die „Dancing Mania“. Lörke, die Prinzessin von 2007, erzählt von der Riesengaudi beim Jubiläum. Alle sollten nach Möglichkeit in ihren Originalkostümen kommen. Wer nicht mehr reinpasste, wie naturgemäß die damaligen Kinderpaare, trug die Robe am Bügel vor sich her oder ließ sie von einem Double präsentieren. Manchmal war der Hut das einzige Teil, das vom Kostüm noch passte und manchmal hatte die Hose die Jahrzehnte nicht überdauert. Aber das tat der guten Laune keinen Abbruch.
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