Musik zur Passion
Der „Monteverdi Chor“ zu Gast
Im Zentrum des Konzertprogramms mit Werken zur Passionszeit stehen mit dem doppelchörigen „Stabat Mater“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina sowie den „Lagrime di San Pietro“ von Orlando di Lasso zwei herausragende Vokalwerke der Renaissance. Zu Gehör wird all dies vom „MonteverdiChor München“ unter der Leitung von Konrad von Abel am Sonntag, 7. April, um 19 Uhr, in der Friedenskirche (Kaiser-Wilhelm-Straße 18).
Die Mariensequenz „Stabat mater dolorosa“ geht auf ein Gedicht des Spätmittelalters zurück und beschreibt Maria, die Mutter Jesu, in ihrem Schmerz um ihren gekreuzigten Sohn. Palestrinas achtstimmige Vertonung der Sequenz für Doppelchor entstand um 1590 als eines seiner letzten Werke.
Auch bei den Bußtränen des heiligen Petrus (Lagrime di San Pietro) handelt es sich um ein Spätwerk. Orlando di Lasso vertonte insgesamt zwanzig Strophen des sehr umfangreichen Gedichts des italienischen Dichters Tansillo, das die Reue des Petrus nach der Verleugnung Christi zum Thema hat, im Angesicht seines eigenen nahenden Todes. Der Zyklus, der von einer lateinischen Motette abgeschlossen wird, gilt als die kunstvollste Ausformung des geistlichen Madrigals überhaupt.
Mit der Motette „Führwahr, er trug unsere Krankheit“ von Hugo Distler sowie dem „Tenebrae factae sunt“ von Francis Poulenc stehen den Renaissancekompositionen zwei Passionswerke des 20. Jahrhunderts gegenüber. Während Distler in seiner letzten großen Motette, in der er die Grenzen der Tonalität auslotet, ein Vers aus dem Buch Jesaja vertont hat, wird in Poulencs homophonem Tenebrae factae sunt die unmittelbare Todesstunde Jesu am Kreuz geschildert.
Von Anton Bruckner singt der Chor die Passionsmotette „Christus factus est“. Weiterhin stehen Werke von Tomás Luis de Victoria, Pierre de la Rue, Melchior Franck, Heinrich Schütz sowie den beiden Leipziger Thomaskantoren Johann Hermann Schein und Johann Kuhnau auf dem Programm.
Der Chor und sein Dirigenten
Der „MonteverdiChor München“ wurde 1991 von Konrad von Abel ins Leben gerufen und erwarb sich innerhalb kürzester Zeit einen hervorragenden Ruf als Interpret von A-cappella-Kompositionen und chorsymphonischen Werken aus allen Musikepochen.
Der Leiter des rund 25 Stimmen umfassenden Ensembles, Konrad von Abel, wirkte von 1986 bis 1996 unter Sergiu Celibidache als künstlerischer Assistent bei den Münchner Philharmonikern. Neben seiner Konzerttätigkeit als Gastdirigent von Orchestern in ganz Europa widmet er sich der Ausbildung junger Dirigenten und Kammermusiker.
Karten für das Konzert gibt es ausschließlich an der Abendkasse.
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