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"Mit vereinten Kräften"

Gymnasium Landschulheim Kempfenhausen erhält Auszeichnung „Umweltschule in Europa“

Umweltbewusstes Handeln und nachhaltiges Denken: Die Schülerinnen und Schüler des LSHK halten die vom LBV zugesendete Fahne „Internationale Umweltschule in Europa“ hoch. (Bild: LSHK)

Als eine von 509 von über 6.000 öffentlichen bayerischen Schulen konnte das Gymnasium Kempfenhausen bereits zum zweiten Mal in Folge auch in diesem Jahr die Auszeichnung „Umweltschule in Europa“ erwerben. Neben den dokumentierten Aktivitäten in zwei Handlungsfeldern musste auch nachgewiesen werden, dass im Schulleben umweltbewusstes Handeln und nachhaltiges Denken verankert sind.

Das erste Handlungsfeld „Biologische Vielfalt in der Schulumgebung“ wurde schon im letzten Jahr durch den AK Schulgarten begonnen. Die Schüler renovierten das seit vielen Jahren brach liegende Gewächshaus, strichen sowohl die Wände als auch die Tontöpfe farbenfroh und durften die Auswahl der Blüh- und Nutzpflanzen, die im Frühjahr gesät und vorgezogen werden mussten, selber treffen. Auch um das Gewächshaus herum entstanden Beete mit Blühpflanzen, die den Insekten Nahrung boten und im neben dem Gewächshaus angelegten Komposthaufen fand ein Igel sein Winterquartier. Neben der Ausweitung der Blühflächen auf angrenzende Wiesen haben die Aktiven auch das Anlegen einer Streuobstwiese für das kommende Jahr ins Auge gefasst.

1. Platz bei der Aktion "Stadtradeln"

Zum zweiten Handlungsfeld „Nachhaltige Mobilität im Schulumfeld“ wurde in Lehrer- und Schülerschaft aktiv dafür geworben, den Schulweg mit dem Fahrrad zurück zu legen. Die Aktion „Stadtradeln“ wurde durch den Kollegen Volker Grehn aktiv in der Schulfamilie beworben. So konnte das LSHK mit 10.790 Kilometern unter den angemeldeten Radlergruppen der Gemeinde Berg den ersten Platz erzielen. Um die Motivation zum Fahrradfahren über die drei Wochen des „Stadtradelns“ hinaus zu verlängern, konnte die Lehrerin Susanne Meinke einen ihrer Schüler dazu motivieren, eine eigene Stadtradeln-App zu programmieren, die demnächst in die Testphase gehen soll und dann eine ganzjährige Radl-Wettbewerbssituation unter teilnehmenden Schulen bzw. den Klassen innerhalb einer Schule schafft.

Schuleigenen Strom erzeugen

Bereits vor einigen Jahren war die Idee entstanden, die zahlreichen Dachflächen der Schulgebäude mit Solarzellen zu bestücken, um nachhaltigen, schuleigenen Strom zu erzeugen. Aufwändige Überprüfungen der Dachstatik oder der Energieeffizienz sowie Haushaltsbudgetierungen führten immer wieder zum Aufschub der Planungen. Zu Beginn des letzten Schuljahres nahm sich der Kollege Michael Seiler mit seinem P-Seminar vor, das Projekt Photovoltaik voran zu treiben. Die Schüler recherchierten umfangreich zu dem Thema und schrieben Briefe an den zuständigen Schulträger, den Zweckverband Bayerische Landschulheime. Jetzt sind sie zu einem Treffen im Dezember eingeladen worden, bei dem nun hoffentlich die ersten Pflöcke für das Projekt eingeschlagen werden können. Neben dem Ziel, mit Hilfe der schuleigenen Photovoltaik den benötigten Schulstrom solar erzeugen zu können, besteht auch die Vision, vielleicht sogar noch eine Solarstrom-E-Tankstelle bauen zu können.

Viele Aktivitäten

Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit im Schulleiben manifestieren sich zum Beispiel darin, dass Umweltbeauftragte, von denen es in jeder Klasse zwei gibt, dafür sorgen, dass in den Klassenzimmern energiebewusst stoßgelüftet wird, die elektrischen Geräte wie Beamer oder Lüfter nach der letzten Unterrichtsstunde ausgeschaltet werden. Durch das Engagement zahlreicher Lehrer werden Schüler zur Teilnahme an einschlägigen Wettbewerben motiviert. Die Schüler von Kerstin Kerber konnten schon mehrfach Preise beim Schülerwettbewerb zur politischen Bildung zu Nachhaltigkeitsthemen gewinnen. Beim Wettbewerb „Umwelt Einstein“ erzielte die Klasse 8c im vergangenen Schuljahr bayernweit den zweiten Platz. Auch in diesem Jahr setzen sich die Aktivitäten fort. So wird der AK Schulgarten sich wieder der Blühvielfalt in der Schulumgebung widmen. Der AK Umwelt will Themen wie „Papiersparen und Recyclingpapier“, „Spendenaktionen für Benachteiligte“ oder „Reduktion des Fleischkonsums – auch in der Schulkantine“ angehen.

"So sind wir stolz auf die Umweltaktiven unserer Schule, denen – coronabedingt nur schulintern – am 25. November die vom LBV zugesendete Fahne „Internationale Umweltschule in Europa“ symbolisch überreicht wurde und setzen unsere Aktivitäten mit vereinten Kräften fort", so Heike Zellner, Initiatorin und Koordinatorin „Umweltschule“ am LSHK.

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