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Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
Länger leben mit richtigem Essen?
Ein Ernährungs-Doc hat die Antworten
Natürlich weiß jeder, dass Gemüse gut und Fastfood schlecht ist. Aber was wirklich dran ist an all den Ernährungsmythen rund ums richtige Essen, das ist ein Thema, das viele brennend interessiert. So war der Vortragssaal der Gesundheitsakademie im Klinikum Starnberg auch fast bis zum letzten Platz besetzt, als Mediziner Dr. Herbert Eisenlohr mit der Wahrheit und den Märchen rund ums Essen richtig aufräumte. Und das auf sehr humorvolle Weise. Von all dem modernen „Superfood“ hält er herzlich wenig, weil es keine Langzeitstudien gibt, die die Wirksamkeit belegen. „Wenn ein einzelnes Lebensmittel wie Quinoa als Wunderdroge verkauft wird, ist meist außer Geschäftsinteressen wenig dahinter“, so sein Fazit. Nur in neun Prozent der Fälle ist eine Krebserkrankung durch die Ernährung verursacht – im Vergleich zum Rauchen (20 Prozent) recht wenig.
Drei goldene Regeln
Wer wirklich etwas für seine Gesundheit tun (und gleichzeitig schlank bleiben) will, muss sich vor allem an drei Ratschläge halten: erstens viel Omega 3 essen, das zum Beispiel in Lachs, Hering, Rapsöl oder Walnüssen enthalten ist. Zweitens einfache Kohlenhydrate meiden, also auf Marmeladenbrote oder Kuchen verzichten, die den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe treiben. „Wenn Sie den Zuckerspiegel häufig hoch und runter schießen, ist das nicht gut für die Lebenserwartung“, warnte Eisenlohr. „Und außerdem essen Sie sich den Hunger regelrecht an.“ Deshalb sollte der Blutzuckerspiegel möglichst konstant gehalten werden, was durch komplexe Kohlenhydrate oder eiweißreiche Lebensmittel gelingt. Drittens: Bewegung, und zwar drei- bis viermal wöchentlich flottes Spazierengehen. Die Zuhörer gingen mit jeder Menge Tipps nach Hause. Manch einer war froh, dass es für angeblich so blutdruckgefährlichen Kaffee Entwarnung gab, genauso wie für die früher wegen des Cholesterins so verteufelten Eier, und die Butter. Kapseln schlucken hingegen ist so gut wie nutzlos, die Vitamine „müssen Sie in richtigen Nahrungsmitteln zu sich nehmen“. Auch Intervallfasten oder veganes Essen hat nicht den erhofften Effekt. „Veganer leben nicht länger, sie essen nur anders.“ Ansonsten riet der Ernährungsexperte, das Thema Essen nicht allzu dogmatisch zu nehmen. Und zitierte ein mehr als 100 Jahre alte Ausspruch von Mark Twain: „Seien Sie vorsichtig beim Lesen von Gesundheitsbüchern, Sie könnten an einem Druckfehler sterben.“
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