Im Klangrausch
26. Tutzinger Brahmstage vom 8. bis 26. Oktober
Die renommierten Tutzinger Brahmstage gelten als Perle unter den deutschen Klassikfestivals und werden in diesem Festivaljahr vom 8. bis 26. Oktober veranstaltet. In Kooperation mit den KunstRäumen am See stehen fünf Konzerte auf dem facettenreichen Programm: ein Kammermusikabend, ein Liederabend, ein Crossover-Konzert, Orgelimprovisationen in der Kirche sowie erstmals ein Familienkonzert. Hauptspielstätte ist traditionell das Tutzinger Schloss, Sitz der Evangelischen Akademie, direkt am Starnberger See.
Tutzing vor 150 Jahren
Johannes Brahms verbrachte vor genau 150 Jahren einen Sommer in Tutzing. "Tutzing ist weit schöner, als wir es uns vorstellen konnten", schrieb er dazu. "Eben hatten wir ein prachtvolles Gewitter; der See war fast schwarz, an den Ufern herrlich grün, für gewöhnlich ist er blau, doch schöner, tiefblauer als der Himmel, dazu die Kette schneebedeckter Berge - man sieht sich nicht satt."
1873 ließ sich der Komponist von der schönen Landschaft am Starnberger See inspirieren. Unter anderem schrieb er hier die berühmten Haydn-Variationen op. 56. Dieses Jubiläum seines Aufenthalts nehmen die Tutzinger Brahmstage zum Anlass, am 15. Oktober zu einem musikhistorisch-literarischen Spaziergang zu den Lieblingsplätzen von Brahms einzuladen. Es führt Thomas H. Zagel, die Veranstaltung ist kostenfrei. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Biersteg der Evangelischen Akademie Tutzing, eine Anmeldung unter www.tutzinger-brahmstage.de notwendig.
Neu: Familienkonzert
Eröffnet wird das Musikfestival am Sonntag, 8. Oktober, mit dem international gefeierten Mandelring Quartett. Für die Streichquartette von Brahms gelten die vier Kammermusiker als Spezialisten. Im Festsaal der Evangelischen Akademie Tutzing spielen Sebastian Schmidt (Violine), Nanette Schmidt (Violine), Andreas Wilwohl (Viola) und Bernhardt Schmidt (Violoncello) Werke von Joseph Haydn, Leoš Janáček und Johannes Brahms.
Ein Novum ist am Sonntag, 15. Oktober, das Familienkonzert für Kinder und begleitende Erwachsene unter der Leitung der Bratschistin Pamela Kremer im Roncallihaus der Katholischen Kirche St. Joseph. Pamela Kremer und ihr Ensemble werden in spielerisch abwechslungsreicher Weise ausgewählte Werke von Brahms mit heiteren und spannenden Erläuterungen präsentieren und Fragen wie „Wer war eigentlich dieser berühmte Komponist?“ oder „Wie klingen die berühmtesten Werke von Brahms?“ nachgehen. Zu dem Mitmachkonzert sollten Sitzkissen mitgebracht werden!
Romantische Abende
Am 20. Oktober wird Kirchenmusiker Werner Zuber in der Katholischen Kirche St. Joseph Orgelimprovisationen „als Klang-Performance“ zu Gehör bringen. Sprecher ist der Schauspieler und prominente BR-Sprecher Peter Weiß. Die Tutzinger Orgel der Firma Sandtner ist bestens geeignet für dieses neue Klangrausch-Projekt. Ihr Schwellwerk wurde speziell für die romantische Klanggestaltung konzipiert.
Auf einen Liederabend mit international renommierten Bariton Christoph Pohl und dem vielfach preisgekrönten Tobias Krampen am Klavier können sich Klassikfans am 22. Oktober freuen. Präsentiert wird „Die schöne Magelone“ op. 33. Dieser berühmte Liedzyklus von Brahms besteht aus 15 Romanzen und behandelt eine alte provencialische Liebesgeschichte aus dem 15. Jahrhundert. Erzähler ist Tatort-Schauspieler Udo Wachtveitl.
"Brahms meets Jazz"
Zum Abschluss des Festivals heißt es am 26. Oktober wieder einmal „Brahms meets Jazz“. Das Beste aus beiden Musikwelten soll miteinander zu seinem kongenialen, neuen Klangerlebnis vereint werden. In der Aula des Tutzinger Gymnasiums spielen das renommierte Diogenes Streichquartett mit ihrem langjährigen Kammermusikpartner Andreas Kirpal am Klavier sowie das Quartet des international bekannten Jazzgeigers Max Grosch. Jazz- und Klassikfreunde können sich gleichermaßen auf atemberaubende Jazzimprovisationen in Verbindung mit klassischer Musik freuen.
Weitere Informationen, Programm und Ticketpreise finden sich unter www.tutzinger-brahmstage.de im Internet.
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