Herzensbildung und Modenschau
Mittelschule Starnberg feierte 50. Geburtstag
„Wenn Sie heute hier einem Schüler begegnen, der Ihnen nicht die Türe aufhält, melden Sie es mir bitte!“, forderte Heinz Preßl die Festgäste schmunzelnd auf. „Herzensbildung und gute Manieren sind ganz wichtig.“ Denn, so der Direktor weiter, die zukünftigen Azubis müssten ja auf die Betriebe vorbereitet werden. „Die Schüler sollen Grüß Gott sagen und dabei nicht Kaugummi kauen.“
Mit einem zweistündigen Festakt in der nicht ganz besetzten Aula und einem buntem Programm feierte die Mittelschule Starnberg ihren 50. Geburtstag. Schulleiter Preßl betonte in seiner engagierten Rede die gute Vernetzung zwischen Schule, Eltern, Betrieben und Partnern, die „unermüdlich zum Wohle der Kinder arbeiten“, lobte den Bau der Mensa und die Gründung eines Fördervereins. Er sprach aber auch von den Herausforderungen, den sich die Mittelschule angesichts von Übertrittsquoten von 98 Prozent auf Gymnasium und Realschule stellen muss. „Letztes Jahr waren es zum Beispiel nur drei Schüler, die von der Grundschule Percha zu uns kamen“, so Preßl. Er wünschte sich, dass die Mittelschule als echte und gleichwertige weiterführende Schule wahrgenommen würde. Die Zahlen immerhin sind wieder im Aufwind: Waren es laut dem Direktor im Jahr 2010 noch 183 Schüler, sind es mittlerweile 265.
Schülersprecher moderieren
Das Programm moderierten gekonnt die Schülersprecher Jonas Würf und Malalai Raouf, die die Festredner wie Starnbergs Bürgermeisterin Eva John, Landrat Karl Roth und Schulamtsdirektorin Gabriela Engel zum Pult geleiteten. Engels Rückblick auf 50 Jahre Mittelschule Starnberg, in denen „überwiegend engagierte Lehrer ihren Beruf ausübten und die Schüler Erfolge, aber manchmal auch Misserfolge erlitten“, fiel ein wenig launig aus. Emotional dagegen die Ansprache der langjährigen Ex-Elternbeiratsvorsitzenden Thea Luppart-Würf. Sie habe viele Kinder in dieser Schule sehr wachsen sehen. „Kinder, die sich in der fünften Klasse kaum etwas getraut und als Versager gefühlt haben und die später stolz und selbstbewusst die Schule verlassen haben“, sagte sie. „Alle machen ihren Weg.“
Tanz-, Sketch- und Gedichteinlagen von Schülern rundeten das Programm ab, ebenso wie eine Diashow mit lustigen alten Bilder von Weihnachtsbazaren und Faschingsfesten aus den Achtziger Jahren. Danach ging’s hinunter ins Foyer, wo Eltern und Schüler zu den geladenen Gästen stießen, zum nächsten Programmpunkt: einer Modenschau. Die jungen Leute führten durch eine Zeitreise von den Siebziger Jahren bis heute und warfen sich dafür in Schlaghosen, Neue-Deutsche-Welle-Outfits, glamouröse Abendkleider und smarte Anzüge – dafür gab’s viel Applaus. Anschließend wurde im Pausenhof weitergefeiert. Jede Klasse betreute einen eigenen Stand, Spiele, Vorführungen und Schmankerl sorgten für gute Laune.
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