Gymnasium: Sanierung auf der Kippe
Es wird noch mal überlegt
Wie es mit der Sanierung des Starnberger Gymnasiums weitergeht, ist derzeit noch offen. Anstatt die geplanten Maßnahmen abzusegnen, hat der Bauausschuss beschlossen, noch einmal zu prüfen, was wirklich dringlich ist. Hintergrund der Kehrtwende sind die Pläne der Gemeinden Tutzing und Gauting, ihre sanierungsbedürftigen Gymnasien an den Landkreis abzugeben.
Jägerhuber warnt
Auf der To-Do-Liste für 2019 steht: die Dämmung der Fassade und die Sanierung der Heizung und der WC‘s fortzuführen, einen Klassen- in einen Fachraum umzuwandeln, einen Physiksaal zu renovieren und am Farbleitsystem für das verschachtelte Gebäude weiterzumachen. Das Paket für 1,9 Millionen war schon fertig geschnürt und sollte aus übrig gebliebenen Haushaltsgeldern und Fördermitteln bezahlt werden. Doch anstatt wie erwartet zuzustimmen, entzündete sich eine Grundsatzdiskussion. Den Ball ins Rollen brachte Ludwig Jägerhuber (CSU), der die millionenschwere Investition für ein Jahr aussetzen und erst abwarten möchte, ob und zu welchen Bedingungen der Landkreis Starnberg die Trägerschaft für die Gymnasien Tutzing und Gauting übernimmt.
Vorstoß findet Gehör
Die Folgen für die Stadt Starnberg, die brav in ihre Schule investiert, findet Jägerhuber nicht gerecht. „Wir wären gleich zweimal die Lackierten“, warnte er. Weil die Stadt ja für den Unterhalt ihres Gymnasiums zahlen müsse, zugleich aber über die Kreisumlage an der Sanierung der landkreiseigenen Schulen beteiligt wäre. Jägerhubers Vorstoß fanden viele richtig. Einmal zu pausieren, das konnte sich auch Christiane Falk (SPD) gut vorstellen, ebenso wie Iris Ziebart (FDP), die das aber mit der Forderung verknüpfte, dann auch das Rückgrat zu haben, die Entscheidung gegenüber den Eltern zu vertreten. Was investieren, wenn andere ihre Schule loswerden wollen, sei eine schwierige Frage, fand Bürgermeisterin Eva John. „Sie lenkt aber davon ab, was wir zu tun haben.“ Für John ist die Sanierung wegen des Gebäudeerhalts notwendig. Für sie geht ein Aufschieben zu Lasten der Schüler und des Lehrbetriebs. „Ich erinnere an die Schulführung im letzten Jahr, als viele vom Zustand des WC-Bereichs regelrecht abgestoßen waren“, sagte sie. „Wenn wir am Gymnasium festhalten wollen, dann müssen wir es auch unterhalten.“ In der nächsten Bauausschuss-Sitzung am 6. Dezember steht das Thema wieder auf der Tagesordnung. Bis dahin soll die Verwaltung die Dringlichkeit der Maßnahmen klären.
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