"Die Erinnerung darf nie enden"
Warum Rainer Hange jedes Jahr zu der Gedenkfeier am Todesmarsch-Mahnmal aufruft
Rainer Hange geht es darum, ein Zeichen zu setzen. Für eine friedliche, demokratische Gesellschaft. Gegen Rechtspopulismus und Antisemitismus. Die FDP als Partei der Bürgerrechte ist deshalb sein politisches Zuhause, und das seit 1970. Lange Jahre war er mit großem Einsatz Ortsvorsitzender in Starnberg. Auch wenn der 78-Jährige mittlerweile die offiziellen Ämter abgegeben hat, sein Engagement besteht fort. Der gebürtige Berliner lebt seit 1956 in Starnberg. Die Erfahrungen, die seine antifaschistisch eingestellten Eltern im Dritten Reich machten, haben ihn schon in der Jugend stark gegen das Nazi-System sensibilisiert und politisiert.
Herr Hange, was ist die Botschaft der Gedenkfeier zum Todesmarsch?
"Die Erinnerung an die Nazi-Verbrechen darf niemals enden. Wie brisant das Thema ist, sieht man an dem Wiedererstarken von Fremdenhass, von Rechtspopulismus und von nationalen Alleingängen. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass Antisemitismus und Rechtsextremismus sich nicht in der Gesellschaft breitmachen. Es kann hier keinen Schlussstrich geben."
Warum ist es so wichtig, gerade die junge Generation zu erreichen?
"Es reicht nicht, dass die Schüler einmal in die Gedenkstätte Dachau fahren. Das Dritte Reich ist für viele mittlerweile schon ganz weit weg. Umso wichtiger ist es, dass sich die junge Generation intensiv mit der Geschichte auseinandersetzt und von uns Älteren den Stab übernimmt. Sie sind die Hoffnung, dass Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit weiterleben werden."
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