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Die Erfinder von morgen

Tutzinger und Gautinger bei "Jugend forscht"

Joel Ramadani (19) ist in Astrophysik fit: anhand von Spektraluntersuchungen von Licht lässt sich herausfinden, welche Gase es auf fernen Planeten gibt. (Bild: Hauck)

Sie untersuchen Fragen aus der Informatik, der Technik, der Chemie, der Biologie und der Physik: Der Wettbewerb „Jugend forscht“ zeichnet sich durch neue Ideen aus, die von jungen klugen Köpfen entwickelt werden. Für den Landkreis Starnberg traten acht Schüler an. Linus Seifert vom Gymnasium Gauting holte dabei den ersten Platz im Fachgebiet „Biologie“.

Auch am Tutzinger Gymnasium besteht großes Interesse an „Jugend forscht“. Gleich sieben Schüler nahmen an dem Regionalentscheid in Schongau teil, der traditionell von der Firma Hoerbiger ausgerichtet wird. Die meisten von ihnen Zwölftklässler, die ihre Arbeiten aus dem W-Seminar „Physikalische Experimente“ präsentierten. Wegen ihrer guten Ergebnisse wurden sie von ihrem Physiklehrer dazu ermuntert, sich zu bewerben. Aufs Treppchen kam Joel Ramadani (19), er errang einen dritten Platz für seine „Spektraluntersuchungen an Licht“. Ein Thema aus der Astrophysik, bei dem der Normalbürger erst mal fragen muss, was das ist. Ramadani erklärt, dass er anhand eines Spektrometers die Intensität des Lichts messen kann. So lässt sich herausfinden, welche Gase auf der Sonne vorkommen oder welche Temperaturen auf einem fernen Stern herrschen. Nach dem Abitur überlegt er, Maschinenbau zu studieren. Yannick Ballnath (17) bekam einen Sonderpreis in der Kategorie „Technik“ für seine Untersuchung, wie genau ein Ultraschallsensor an einem sich um 360 Grad drehenden Radar misst. Er möchte nach dem Abi Informatik studieren.

Lehrer ermutigen die Schüler

In der Kategorie Physik trat außerdem Nikolai Steinmüller (17) an, der einen coolen in verschiedenen bunten Farben leuchtenden LED-Leuchtwürfel gebaut und programmiert hatte. Informatik ist das Fach, das ihn am meisten interessiert. Das weiß er, seitdem er ein einwöchiges Schnupperstudium an der Uni in München gemacht hat. Niklas Riecken (19), der die Flugkurven von Bällen im Sport analysiert hatte, möchte Maschinenbau studieren. Auch Gianluca Seiler (18) mit der Konstruktion eines Brückengleichrichters, Jan Nagel (18) mit der Untersuchung einer Brennstoffzelle waren bei „Jugend forscht“ vertreten, ebenso wie Paul Wissenberg (18), der sich mit der GPS Technik beschäftigt hatte.

Linus fährt zum Bayernentscheid

Linus Seifert vom Otto-von-Taube-Gymnasium Gauting holte sogar einen ersten Platz. Der 17-Jährige hat erforscht, wie Nukleinsäuren zirkularisiert werden können. In seinem Projekt beantwortet er unter anderem die Frage, unter welchen Bedingungen man die Zuverlässigkeit bei der Herstellung zirkulärer Ribonukleinsäure, kurz RNA, erhöhen kann. Er hat sich damit für den Bayernentscheid qualifiziert, der am 19. März in München stattfindet.

2018 haben sich insgesamt 105 Nachwuchsforscher mit 63 Arbeiten an dem Wettbewerb im Voralpenland beteiligt. Ein Drittel davon waren Mädchen.

„Jugend forscht“ ist einer der renommiertesten Schülerwettbewerbe Deutschlands. Wer daran teilnimmt, mit einem Regionalpreis belohnt wird oder sogar Bundessieger wird, dem stehen in seiner beruflichen Karriere alle Türen von Forschung und Industrie offen. Doch es fehlt oft an interessierten Jugendlichen, die sich auf einem Spezialgebiet einer Grundlagenforschung widmen oder etwas erfinden. In vielen Gesprächen mit den jungen Teilnehmern auf dem Wettbewerb zeigte sich, dass es meistens das besondere Engagement eines Lehrers ist, der seine Schüler zur Teilnahme ermutigte.

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