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"Das offene Gespräch ist wichtig"

Acht Apotheken erhalten Logo als „Demenzfreundliche Apotheke“

Petra Fontana (Fachstelle für Senioren) und Apotheker Raphael Felber präsentieren das Logo „Demenzfreundliche Apotheke“. (Bild: Landratsamt Starnberg)

Acht Apotheken im Landkreis Starnberg führen ab sofort den Titel „Demenzfreundliche Apotheke“. Ein spezielles Logo macht die Bemühungen und die Aktivitäten der Apotheke zum Thema Demenz nach außen und vor allem für die Betroffenen sichtbar. Sie sind damit nicht nur Anlaufstelle um über Arzneimittel zu informieren, sondern beispielsweise auch um über Präventionsmaßnahmen zu beraten oder bei der Vermittlung von professioneller Unterstützung behilflich zu sein. In einem Seminar wurden die acht Apotheken für das Thema Demenz sensibilisiert und geschult. Damit sind sie als demenzfreundliche Apotheken Anlaufstellen für unterstützende Beratung. Die Initiative Demenzfreundliche Kommune hat sich dafür eingesetzt, dass die Schulung im Landkreis stattfindet. Petra Fontana von der Fachstelle für Senioren, die sich für die „Initiative Demenzfreundliche Kommune“ einsetzt, sieht in den Demenzfreundlichen Apotheken einen wichtigen weiteren Schritt, um für die betroffenen Menschen eine breite Akzeptanz in der Mitte der Gesellschaft zu ermöglichen. „Das offene Gespräch ist wichtig und kann mit dazu beitragen, das Thema Demenz aus der Tabuzone zu holen. Die Demenzfreundlichen Apotheken im Landkreis sind bedeutende Partner in unserem Netzwerk Demenzfreundliche Kommune“, so Fontana.

"Niedrigschwellige Anlaufstelle"

Die meisten Menschen mit Demenz leben zu Hause und werden von ihren Angehörigen betreut. „Viele Angehörige sind sehr stark in die Pflege eingebunden“, sagt Apothekerin Dr. Sonja Mayer, Vizepräsidentin der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK), die das Projekt Demenzfreundliche Apotheke in den Landkreisen Starnberg und Fürstenfeldbruck leitet. „Deshalb haben sie keine Zeit, sich über mögliche Entlastungsmöglichkeiten zu informieren.“ Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen benötigten aber niedrigschwellige Informationen über Beratungsstellen und Hinweise, wohin sie sich in der oft schwierigen Situation wenden können, so Apothekerin Dr. Mayer. „Die wohnortnahen Apotheken sind eine niedrigschwellige Anlaufstelle für alle Gesundheitsfragen; die Apothekerinnen und Apotheker haben oft langjährige Kontakte mit ihren Kundinnen und Kunden“, erklärt Dr. Mayer weiter.

"Funktion des Lotsen"

„Wir teilnehmenden Apotheken haben uns für das Projekt demenzfreundliche Apotheke entschieden, weil wir uns verpflichten wollen, einen nachhaltigen und unentgeltlichen Beitrag vor Ort zu leisten. Aus eigener Erfahrung und von den Nöten einiger unserer Kundinnen und Kunden wissen wir, dass man zu Beginn einer Demenzerkrankung mit der Situation überfordert ist und nicht weiß, wohin man sich wenden kann. Unsere Funktion ist hier die des Lotsen. Konkret verweisen wir an die Fachstellen sowie an die Beratungsangebote vor Ort und überregional“, erklärt Raphael Felber, Inhaber der Raphael Apotheke in Starnberg zur Teilnahme am Seminar im November vergangenen Jahres. Demenzfreundliche Apotheken im Landkreis sind bisher die Marien-Apotheke (Margaretenstraße 52) in Krailling, die St. Vitus-Apotheke (Römerstraße 26), St. Sebastian-Apotheke (Römerstraße 52) und VitaPlus-Apotheke (Pollinger Str. 21) in Gilching, die See-Apotheke (Seestraße 1) in Herrsching, sowie die Aesculap-Apotheke (Oßwaldstraße 1a), Raphael-Apotheke (Josef-Jägerhuber-Straße 7) und Ludwigs-Apotheke (Hanfelder Str. 2) in Starnberg.

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