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Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
Das große Krabbeln
Gegen madige Besucher und üble Gerüche in der Biotonne
Dieser Sommer verwöhnt uns seit Wochen mit viel Sonne und mediterranen Temperaturen nicht selten oberhalb der 30 Grad Grenze. Doch die Sommerhitze hat Begleiterscheinungen, die ihm wahrsten Sinne zum Himmel stinken und zu einem echt madigen Problem werden können. Gemeint sind die unangenehmen Fäulnisgerüche, die sich bei Wärme unweigerlich im Müllhäuschen einstellen und zu allem Überfluss auch noch zur unerwünschten Vermehrung der Spezies Drosophilidae, bekannt als Fruchtfliege und anderen Insekten, führen.
Unerfreuliches Gewimmel
Wohlige Temperaturen sorgen nämlich nicht nur beim Menschen für mehr Energie und Lebenslust, auch die winzige Fruchtfliege fühlt sich durch den warmen Sonnenschein besonders beflügelt und nutzt die Gelegenheit, ihre Geburtenrate mal wieder kräftig anzukurbeln. Das zum Nestbau bevorzugte feuchtwarme Biotop findet sie fix und fertig in der Abfalltonne. Zwischen Fleisch-, Obst- und Gemüseresten, die in der Sommerhitze vor sich hin gären, herrschen allerbeste Brutbedingungen und schon nach kurzer Zeit wimmelt es in Hausmüll und Biotonne millionenfach von kleinen weißen Maden, deren Anblick wenig erfreulich, um nicht zu sagen ausgesprochen eklig ist. Schlimmer noch. Entwickelt sich die neue Fruchtfliegenpopulation nicht erst in der großen Hausmülltonne draußen, sondern schon im temporären Zwischenlager in der heimischen Küche können die lästigen Biester schnell überhand nehmen. Wer nicht sofort reagiert, tut sich schwer, dem Gewimmel, das es bis in den hintersten Winkel der Küchenschränke schafft, Einhalt zu gebieten.
Alles im Griff
Das Abfallwirtschaftsamt des Landkreises Starnberg, kennt das Problem zur Genüge und versucht Abhilfe zu schaffen, indem in den Sommermonaten Juli und August die Biotonnen im Landkreis wöchentlich statt vierzehntägig geleert werden. „Außerdem“, so Matthias Rackwitz, der bei Awista unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, „empfehlen wir auf unserer Webseite einige sehr probate Methoden, um üble Gerüche und unerwünschte tierische Besucher in der Mülltonne zu vermeiden“. Demnach sollte man zunächst unbedingt dafür sorgen, dass der Abfallbehälter im Schatten steht, notfalls das angestammte Plätzchen im Müllhäuschen vorrübergehend räumen und die Tonne stattdessen in die Garage stellen. Außerdem hilft es, die Feuchtigkeit, die beim organischen Zersetzungsprozess entsteht, zu binden und dadurch zu neutralisieren. Das gelingt, indem man den Boden der Tonne mit Eierkartons oder Zeitungspapier auslegt und auch die Bioabfälle stets in Zeitungspapier einwickelt bevor man sie in die Tonne wirft. Etwas Katzenstreu, Sägemehl oder Hornspäne unterstützen diesen Zweck. Um den Befall mit Maden vorzubeugen reicht es meist, die Mülltonne nach jeder Leerung mit dem Gartenschlauch auszuspritzen. Man kann auch mit Essigwasser, Bleichmittel und Branntkalk nachhelfen. Das ist aber eigentlich nicht nötig und bei der Anwendung noch dazu gesundheitsgefährdend. Vorsicht auch mit Insektiziden. Die sind biologisch oft nicht abbaubar und gehören deswegen nicht in den Entsorgungskreislauf.
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