"Centrum Passagen" verkauft

Das Starnberger Centrum hat einen neuen Besitzer. Wie es heißt, hat eine Firma aus Baden-Baden die glücklose Einkaufspasse gekauft.
Die Centrum-Ladenpassage wurde 1995 errichtet, und ein paar Jahre lief es auch ganz gut. Es gab unter anderem ein paar nette Modegeschäfte und einen Outdoor-Ausstatter. Die Mieter kamen und verabschiedeten sich wieder, und nach und nach wurde es immer leerer im Centrum. Seit Jahren ist das mehrstöckige Gebäude mit so gut wie verwaist. Die Haare kann man sich dort schön machen, sonst nicht viel. Die meisten Läden stehen leer, die Rolltreppen still. Vor zehn Jahren war einmal die Rede davon, dass ein Fußball-Nationalspieler das Centrum kaufen wollte, doch er überlegte es sich anders. 2017 wurde es schließlich an chinesische Investoren verkauft, doch auch die wussten nicht viel damit anzufangen. Das Objekt dümpelte weiter vor sich hin. Mehrere Immobilienmakler arbeiteten sich daran ab.

Zeiten sind vorbei

Nun stellt sich die Frage, was, beziehungsweise ob etwas mit der Passage passieren wird, die zum Teil längst ein Sanierungsfall geworden ist. Dass hier wieder Lädengeschäfte einziehen, erscheint mehr als unwahrscheinlich. Einkaufspassagen waren vor 30, 40 Jahren der letzte Schrei. Man konnte trockenen Fußes von Geschäft zu Geschäft bummeln. Doch die Zeit der Einkaufspassagen war längst vorbei, als das Centrum gebaut wurde. Auch wenn es mit den düsteren Betonflaniermeilen der 1970er Jahre optisch nichts zu tun hatte, sondern hell und luftig wirkte. Trotzdem hinkte es den ganz andere Erlebniswelten versprechenden modernen Shoppingmalls hoffnungslos hinterher. Denn das ganze Konzept hatte an Reiz verloren. Viele Passanten liefen an den Passagen vorbei, außer sie dienten als Verbindung zwischen zwei Haupteinkaufsstraßen. Überall das gleiche Bild: Landauf, landab wurden in den letzten Jahren immer mehr leerstehende Einkaufspassagen komplett umgebaut, die kleinteiligen Ladenflächen zu großen Einheiten zusammengelegt und die Durchgänge geschlossen. Gut möglich, dass das auch die Zukunft des Starnberger Centrum ist. Was sie bringt, ist noch offen.