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Buchheim-Museum testet aktuelle Kunst

Öfter mal was Neues: Pfrang, Janosch, und sogar eine Disco-Nacht

Künstler Erwin Pfrang und Museumsleiter Daniel Schreiber erläutern Besuchern das Bild "Die Gespenster". (Bild: Hauck)

Neue Projekte, neue Perspektiven, mehr für Kinder. Öfter mal was Neues, hat sich das Buchheim-Museum gedacht. Sogar eine Disco-Nacht gibt es am 30. April, wenn DJ Rupen zum "Tanz in den Mai" einlädt. Und zum ersten Mal überhaupt öffnet sich die bislang um den Expressionismus kreisende Sammlung der Gegenwartskunst, und zwar mit einer Sonderausstellung über Erwin Pfrang. „Dass dies endlich passiert, ist gut so, denn Buchheim selbst war mitnichten an einer starren Präsentation des Kunstschatzes interessiert, sondern an einem lebendigen Museum“, so Leiter Daniel Schreiber. Der Münchner Wahlberliner Pfrang ist mit seinen Zeichnungen zum „Ulysses“ des Schriftstellers James Joyce berühmt geworden. Wie dieser sammelt er Assoziationen und gibt sie scheinbar ungefiltert wieder. Die so gewonnenen Motive verwebt er mit Erinnerungen und Vorstellungen zu malerischen Kompositionen. Oft spielen seine Frau, sein Sohn, seine Eltern eine wichtige Rolle – und immer wieder kehren die geheimnisvollen „Schläfer“ wieder – Obdachlose, denen er in seiner Wahlheimat Italien die Türen öffnete. Erwin Pfrang ist jemand, der in der Kunstwelt viel gilt: Seine Werke wurden auch in der Pinakothek der Moderne und im New Yorker Museum of Modern Art gezeigt. Die große Sonderausstellung „Gedacht durch meine Augen“ ist soeben eröffnet worden und läuft noch bis zum 23. Juni.

Künstliche Intelligenz und Kunst: Selbst Experten wissen oft nicht, ob das jetzt ein Picasso ist. Die Besucher können sich im Museum mit dem Computer in der Künstlererkennung messen. Der Algorithmus kann unbekannte Bilder mit einer Genauigkeit von 90 Prozent dem jeweils richtigen Maler zuordnen. An einer weiteren Station lassen sich eigene Handyfotos in Bilder im Stile berühmter Künstler verwandeln – ein großer Spaß (6. April bis 7. Juli).

Kinder und Kunst: Eine sehr familienfreundliche Ausstellung beginnt im Sommer mit dem Titel „Janosch und seine glücklichen Kinder“. In der Schau wird das Lebenswerk des beliebten deutschen Kinderbuchautors und Illustrators erlebbar gemacht, das weit mehr umfasst als die Tigerente und Papa Löwe. Es gibt ein großes Mitmachprogramm und Janosch-Filme (13. Juli bis 3. November).

Neuzugang im Museum: Seit November ist das spektakuläre Südsee-Monumentalgemälde „Drei Palauerinnen nach dem Bade“ von Max Pechstein zu sehen. Neue Bilder gibt es auch von anderen „Brücke“-Malern.

Bernried und Museum: Sie sollen zu einer „Wunderwelt“ zusammenwachsen. Bisher bestehen kaum Verbindungen zwischen dem Dorf und dem Museum. Wegen seiner Randlage wird das Haus von der Bevölkerung wenig wahrgenommen, umgekehrt finden kaum Besucher den Weg ins Dorf. Wie dieses Missverhältnis aufgehoben werden soll, erläuterten Bürgermeister Josef Steigenberger und Daniel Schreiber. Ziel ist es, bereits den Weg zum Museum zum Erlebnis zu machen, der mit interaktiven Elementen und Art Follies voller Überraschungen steckt, zum Spielen und Staunen einlädt, und an ein breites Familienpublikum gerichtet ist.

Paula Modersohn-Becker: Neben verschiedenen kleineren Themen im Jahr startet die nächste große Sonderausstellung im Herbst mit Paula Modersohn-Becker. Für Buchheim war sie einer der bedeutendsten Erscheinungen des Expressionismus, nun wird ihr Werk im Museum umfassend gewürdigt (ab 16. November).

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