Aktion "Orange Bank"

Es ist keine gewöhnliche Bank, und das nicht nur wegen ihrer weithin sichtbaren Signalfarbe Orange. Sie setzt ein Statement: „Nein zu Gewalt gegen Frauen!“ heißt es auf der Plakette der Bank an der Starnberger Seepromenade auf Höhe der Fischerhütten. Dazu eine Telefonnummer, die betroffene Frauen anrufen können und ein QR-Code für weitere Informationen. „Hier ist kein Platz für Gewalt gegen Frauen“, erklärt Marlen Peix, die Präsidentin des Zonta Clubs Fünf-Seen-Land.
Der lokale Zonta Club, der auch mit einem Stand am Starnberger Christkindlmarkt vertreten ist, hat die Aktion zusammen mit der Stadt Starnberg organisiert. Sie hat die Bank zur Verfügung gestellt hat und vom Bauhof umlackieren lassen. Der internationale Zonta-Club ist ein Zusammenschluss von berufstätigen Frauen, die sich für benachteiligte Frauen einsetzen.

Auch in Tutzing gibt es eine Bank

Die Aktionswoche „Orange the World“ vom 25. November bis 10. Dezember ist eine weltweite UN-Kampagne, die es seit 1991 gibt. Sie will dazu beitragen, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen endlich ein Ende hat. In den vergangenen Jahren wurde zum Aktionstag „Orange Day“ der Starnberger Kulturbahnhof orange beleuchtet. Doch dies schien in Zeiten der Energiekrise nicht mehr das richtige Mittel, so Marlen Peix. Deshalb die Idee mit der Bank als ressourcenschonende Alternative, um für das Thema zu sensibilisieren. Zusammen mit Starnbergs Bürgermeister Patrick Janik erklärte sie bei der Einweihung die damit verbundene Hoffnung, dass die gemeinsame Aktion die oftmals tabuisierte Thematik mehr in die Öffentlichkeit bringe. Peix betonte die Wichtigkeit, bei der Gewaltprävention anzusetzen, denn häufig seien die Täter selbst Opfer von Gewalt gewesen. Wenn es nach der Zonta-Präsidentin geht, soll es im Starnberger Stadtgebiet bald noch mehr orange Bänke geben wird, ebenso wie im ganzen Landkreis. Die Gemeinde Tutzing ist schon dabei. Sie hat kürzlich ebenfalls eine orange Bank aufgestellt und eingeweiht. Diese steht beim Rathaus.

Geschlechtsspezifische Gewalt fängt bei Alltagssexismus an und endet mit Femiziden. Studien zeigen, dass in Deutschland jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen ist. Das sind mehr als zwölf
Millionen Frauen. Alle 45 Minuten wird eine Frau in Deutschland durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt. Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin. Von häuslicher Gewalt betroffene Frauen wissen oft nicht, wohin sie sich wenden können.
Im Landkreis Starnberg gibt es den Frauennotruf (Tel. 08152/5720) und eine Beratungsstelle des Vereins Frauen helfen Frauen.