Zuflucht auf vier Rädern
Neues Fahrzeug für Krisenintervention
Der Freitag der 13. ist für manche Menschen ein Unglückstag, nicht so für der Mitglieder des Kriseninterventionsteams des Bayerischen Roten Kreuzes Kreisverband Starnberg: Sie nahmen an diesem Tag ihren lang ersehnten Ford Transit Custom in Empfang. Das neue Fahrzeug kann nun endlich die Ehrenamtlichen zuverlässig zu ihren Einsatzorten zu bringen, nachdem der alte Audi mit rund 270.000 km den Geist aufgegeben hatte.
Ein Spenden-Fahrzeug
Die 39.172,35 Euro, die der neue Kleinbus samt Umbau gekostet hat, hätten ohne großzügige Spenden niemals aufgebracht werden können. Marc Jenke, Fachdienstleiter Kriseninterventionsteam (KIT) und stellvertretender Bezirksfachdienstleiter Psychosoziale Notfallversorgung Obby, führt aus, warum die Situation für alle Beteiligten bislang unzumutbar war. „Wir sind immer dann zur Stelle, wenn die anderen Helfer gegangen sind. Wenn jemand bei einem Unfall stirbt oder ein Opfer von Gewalttaten wird, bei Bränden, bei denen die eigene Existenz verloren geht oder auch bei Großschadenslagen treffen wir auf völlig verzweifelte Menschen, die meist nicht wissen wie es weitergehen soll. Wenn Polizei und Rettungsdienst gegangen sind, sind sie völlig auf sich alleine gestellt und fallen meist in ein tiefes Loch. Dann sind wir zur Stelle und kümmern uns um sie.“
Momentan hat das Kriseninterventionsteam 12 Mitglieder. „Unterm Strich dauert die Ausbildung ein Jahr, bei dem man die Hälfte aller Wochenenden opfern muss.“ Dazu kommen, neben den Einsätzen natürlich monatliche Dienstabende und vierteljährliche Supervisionen mit Psychologen. Das Mindestalter ist 23 Jahre und nicht jeder kann mitmachen: “Strategien zur Bewältigung des Leids, das man sieht, kann man nicht vollständig erlernen, dazu muss man auch der richtige Typ sein“, erklärt Jenke.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH