Wo Kinderseelen heilen können
Peter Maffay eröffnete viertes Tabalugahaus
Viele hundert Besucher feierten mit Peter Maffay die Eröffnung des neuen Tabalugahauses auf Gut Dietlhofen bei Weilheim. Fröhliches Kinderlachen solle in Zukunft die Räume erfüllen, wünschte sich der Tutzinger Rockstar. Ein Ferienhaus für Kinder, „die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“. Ein Ort des Friedens und der Toleranz solle es werden, hoffte Maffay.
Mit Gut Diethofen eröffnet das vierte Tabalugahaus. Traumatisierte Kinder können sich hier erholen und Ferien machen. Dietlhofen soll das Zentrum der Peter-Maffay-Stiftung werden. Denn es biete mehr Möglichkeiten als die drei anderen Häuser in Jägersbrunn, Rumänien und Mallorca, sagte der 68-Jährige. Mehr Platz, mehr Freizeitmöglichkeiten und eine bessere Infrastruktur, so könnten die Kinder nach Weilheim radeln. Oder „eine Karotte aus dem Gemüsegarten ziehen“, um zu lernen, sich gesund zu ernähren. Denn Dietlhofen wird auch landwirtschaftlich genutzt.
Riesen-Andrang
Der Andrang war groß an diesem Sonntag mit Bilderbuchwetter. Die Fans waren in Scharen aus ganz Deutschland angereist, um ihr Idol zu sehen. Maffay war drahtig und durchtrainiert, trug überwiegend schwarz und verspiegelte Piloten-Sonnenbrille. Er nahm sich viel Zeit, um sein Projekt zu präsentieren. „Semi-offen“ soll das Haus sein, das heißt, dass wegen dem Hofladen auch andere Besucher hierher kommen, auch wenn ein Teil des Geländes für die Kinder reserviert ist. „Es ist Teil des Konzepts, dass das Haus nicht gettoisiert ist“, erklärte Maffay. Für die Kinder bedeute das ein erster Schritt Richtung Normalität. Maffay erzählte, dass er während der Bauphase fast jeden Tag herkam. Er ist Frühaufsteher: „Um sieben Uhr war ich meistens da, dann ging’s zurück nach Tutzing ins Büro oder Studio.“
Ein Ort des Friedens
Auch zahlreiche Bürger aus Weilheim nutzten die Gelegenheit, das Gut zu besichtigen, ebenso wie viel Polit- und Lokalprominenz, darunter auch Weilheims Dritte Bürgermeisterin Angelika Flock und der Tutzinger Musiker Leslie Mandoki. Die bayerische Sozialministerin Kerstin Schreyer lobte Maffay dafür, dass er seine Bekanntheit dafür nutze, Gutes zu tun. Landrätin Andrea Jochner-Weiß aus Weilheim-Schongau meinte: „Es war ein Segen, dass Peter Maffay Gut Dietlhofen erwerben konnte.“
Peter Maffays Dank galt unter anderem den Behörden, die ihm ermöglichten, das Gut so schnell umzubauen, den Sponsoren, die das Haus mitfinanzierten und ausstatteten. Ein Gruß ging auch an Lebensgefährtin Hendrikje, dem „Wirbelwind an allen Fronten, die überall anschiebt“. Die norddeutsche Baufirma Goldbeck überreichte generös einen Scheck von 500.000 Euro. Bei der Segnung des Hauses fanden Kreisdiakon Stefan Reichhart und Pfarrerin Ulrike Fries-Wagner bewegende Worte. Der offizielle Teil wurde musikalisch umrahmt von den Kindern des Trachtenvereins Weilheim und der Blaskapelle Hohenpeißenberg. Am Nachmittag wurde weitergefeiert, allerdings spielte Maffay nicht selbst, sondern überließ die Bühne zwei anderen Bands.
Gut Dietlhofen
2015 erwarb Peter Maffay das idyllisch gelegene Gut nahe des Dietlhofener Sees und stellte es seiner Stiftung zur Verfügung. In dem behindertengerechten Gebäude sind sieben geräumige Schlafzimmer, Küche und Wohnbereich untergebracht. 300 bis 400 Kinder, die meistens aus Heimen kommen, können jedes Jahr Urlaub machen. Die Peter Maffay Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, traumatisierten, benachteiligten oder chronisch kranken Kindern unbeschwerte Ferien in intakter Umgebung zu ermöglichen.
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