Weniger Schilder bringen mehr
Erfreulich: Zahl der Unfälle sinkt
Die Zahl der Unfälle im Zuständigkeitsbereich der Polizei Starnberg ist rückläufig. Das ergibt die Verkehrsstatistik für das Jahr 2017. Auch die Zahl der Verletzten ist im Jahr 2017 gesunken (minus 14 Prozent). Ein erfreulicher Trend ist, dass auch Alkohol und zu hohes Tempo weniger oft im Spiel sind, auch junge Erwachsene oder Senioren sind keine auffälligen Unfallverursacher.
Aber das sei immer nur eine Momentaufnahme, betonte Polizeihauptkommissar Johannes Bauer, der die Verkehrsstatistik ein letztes Mal verfasste, ehe er in den Ruhestand ging. So gibt es auch unschöne Entwicklungen. Dass es zehn Prozent mehr Wildunfälle gegeben hat, ist noch das Geringste. Zu beklagen sind drei Verkehrstote, zwei mehr als im Jahr davor. Ein tödlicher Unfall passierte bei Obertraubing, ein weiterer bei Allmannshausen. Letzten November überrollte ein betrunkener Mann eine alte Frau, als er in Starnberg aus eine Tankstelle herausfuhr.
Weg mit dem Schilderwald
Am meisten Unfälle geschehen statistisch gesehen übrigens an Freitagen. Und die risikoreichste Unfallzeit ist der Mittag zwischen zwölf und ein Uhr. Waren in den Vorjahren die neuen Kreisel in Pöcking oder Berg noch ein ungewohnter Stolperstein für die Autofahrer, gibt es derzeit keine besonderen Unfallschwerpunkte auf Starnbergs Straßen. Mit ein Grund dürfte sein, dass Baumaßnahmen die Routen sicherer gemacht haben. Bauer nannte aber auch den Abbau der Geschwindigkeitsbeschränkungen. „Entgegen der Befürchtungen wird langsamer gefahren“, heißt es. Die Entfernung des Schilderwalds soll weitergehen, denn es hat offensichtlich nichts gebracht, prophylaktisch einen Haufen Tempolimits und Vorsichtsschilden zu errichten. Ein Zuviel an Verkehrszeichen wird von den Autofahrern nicht akzeptiert und nicht beachtet, so die Erkenntnis. „Verkehrszeichen sollen nur noch aufgestellt werden, wenn sie auf eine tatsächliche Gefahrensituation hinweisen.“
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