Schimmel, Risse, Stauproblem...
BRK-Rettungswache Starnberg muss kurzfristig umziehen
Die Rettungswache Starnberg des Bayerischen Roten Kreuzes muss kurzfristig aus dem angemieteten Gebäude an der Petersbrunner Straße 16 ausziehen und wird übergangsweise auf dem BRK-Areal an der Kaiser-Wilhelm-Straße 4 untergebracht.
"Das kann niemand wollen"
„Zwei Faktoren zwingen uns nun zu schnellem Handeln“, erklärt Jan Lang, Kreisgeschäftsführer des Rotkreuz-Kreisverbandes Starnberg: „Zum einen wird die Verkehrssituation auf der Münchner Straße stadteinwärts durch Baustellen immer stauanfälliger. Wenn jetzt noch die Gautinger Straße vorübergehend gesperrt wird, wird unser Rettungsdienst ohne Standortverlegung ernsthafte Zeitverzögerungen bei Notfällen in Richtung Innenstadt nicht vermeiden können. Das kann niemand wollen.“
„Zum anderen“, ergänzt Lang, „hat der starke Regen der vergangenen Wochen dem bereits in die Jahre gekommenen Gebäude der Rettungswache Starnberg den Rest gegeben“. Der Wechsel zwischen viel Regen und warmen Temperaturen habe zu erheblicher Schimmelbildungen an mehreren Stellen geführt und große Risse an Wänden und rund um tragende Teile sichtbar gemacht. Die Experten des BRK Starnberg für Hygiene und Arbeitssicherheit haben konstatiert, dass den aktuellen Problemen weder durch Maßnahmen des Mieters BRK noch durch umfangreichere Instandsetzungsmaßnahmen des Vermieters beizukommen sein werde. „Das war nicht absehbar, und uns bleibt zur Rettung des Rettungsdienstes nun nichts als ein schneller Umzug.“
Übergangslösung
Der BRK-eigene Standort an der Kaiser-Wilhelm-Straße 4, an dem bis 2010 bereits die Rettungswache Starnberg und die Geschäftsstelle des BRK untergebracht waren, wird aber lediglich als Übergangslösung gesehen. Derzeit
stehen dort auf ca. 1.400 qm Fahrzeuge und Mannschaften des BRK-Katastrophenschutzes der Sanitätsbereitschaft Starnberg, der Wasserwacht Starnberg und des Fahrdienstes BRK Mobil. „Wir wollen nicht auf Dauer so viele
Personen und Fahrzeuge auf diesem für uns perspektivisch zu kleinen Raum mitten in der Innenstadt konzentrieren“, erläutert Lang. „Nur bleibt uns im Moment nichts anderes übrig.“
Die Verantwortlichen vom Roten Kreuz werden nun in enger Abstimmung mit der Stadt Starnberg und dem Landratsamt untersuchen, inwieweit aus einer schnellen Notlösung für den Rettungsdienst in mehreren Stufen unter Einsatz von Bürocontainern und Carports eine für mehrere Jahre tragfähige Übergangslösung geschaffen werden kann. Hier könnte dann auch wieder die in den letzten zehn Jahren deutlich gewachsene Kreisgeschäftsstelle vorübergehend unterkommen, wenn der bisherige Verwaltungssitz an der Münchner Straße 33 den Bauarbeiten am neuen „Moosaik“ weichen muss.
"Platzen aus allen Nähten"
Beim Roten Kreuz hofft man durch diese Notlage auch auf erhöhte Aufmerksamkeit für das Liegenschafts-
problem des BRK in Stadt und Landkreis. „Seit vielen Jahren versuchen wir, unsere Liegenschaften in Starnberg neu zu ordnen, denn wir sind stark gewachsen und platzen aus allen Nähten. Aber bisher konnten wir trotz jahrelanger intensiver Verhandlungen mit vielen Personen, die über Grundstücke in Starnberg und Umgebung verfügen, leider keine Lösung finden, die uns zum einen den nötigen Platz bietet und zum anderen für eine gemeinnützige, mildtätige Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation bezahlbar bleibt", so Lang. "Viele Menschen sind sehr sensibel in Bezug auf die Kosten eines Hausnotrufs, eines Essens auf Rädern, einer ambulanten Pflegeleistung oder eines Kindergartenplatzes. Darum können wir diese Preise nicht einfach deutlich anheben, um eine höhere Miete unserer Verwaltung zu finanzieren. Dafür haben viele Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Starnberg, die auf unsere Dienste angewiesen sind, einfach kein Geld.“
In der jetzigen Lage setzen Lang und die Verantwortlichen des BRK auf den auch im Einsatz immer wieder geforderten Pragmatismus in den eigenen Reihen und hoffen auf Verständnis und Entgegenkommen bei den
Aufsichts- und Genehmigungsbehörden.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH