Neuer Bus zwischen Tutzing und Feldafing
Noch bis Ende September ist die Fahrt im 978 gratis
Eine neue Buslinie verkehrt zwischen Tutzing und Feldafing: der 978 wurde letzte Woche offiziell in Betrieb genommen. Sie soll nicht nur die beiden Gemeindegebiete mit öffentlichem Nahverkehr besser erschließen, sondern auch einen Pendelbetrieb zur neuen Artemedklinik ermöglichen. Der 978 bedient zwei völlig unterschiedliche Strecken: Auf Weg 1 fährt er vom Bahnhof Tutzing über Rathaus, Garatshausen und Artemedklinik zum Bahnhof Feldafing und zurück. Strecke 2 führt vom Tutzinger Bahnhof zur Siedlung Heimgartenstraße und zurück. Noch bis Ende September können Fahrgäste den Bus „zum Üben“ umsonst nutzen, wie Landrat Karl Roth verkündete. Danach kostet jede Fahrt innerhalb einer Gemeinde einen Streifen oder 1,50 Euro. Wer sich von Feldafing nach Tutzing oder umgekehrt bringen lassen will, muss zwei Streifen stempeln. Beide Streckenabschnitte fahren im Stundentakt und bieten eine Umsteigebeziehung zur Werdenfelsbahn und zur S-Bahn.
Bus fährt zwei Strecken
Obwohl die Einweihungsfeier total verregnet war, herrschte eitel Sonnenschein bei den Teilnehmern: Tutzings Bürgermeisterin Marlene Greinwald und Amtskollege Bernhard Sontheim aus Feldafing, Gemeinderäte und mit Dr. Bernd Rosenbusch sogar der MVV-Boss höchstpersönlich, der in Feldafing wohnt. Denn die Freude war groß, dass die neue Regionalbuslinie, zu der der verstorbene Tutzinger Bürgermeister Rudolf Krug die Idee hatte, endlich realisiert werden konnte. Denn um für Tutzing finanzierbar zu sein, sollte sie noch über ein weiteres Gemeindegebiet führen, rekapitulierte Roth die anfänglichen Hindernisse. In Feldafing sei die Begeisterung über eine neue Linie anfangs nicht so groß gewesen, gab Bürgermeister Sontheim zu. Schließlich sei die Gemeinde mit dem Bürgerbus gut gefahren. Doch als die Artemed-Klinik ihren Neubau an der Fernmeldekaserne ankündigte, die ja eines Tages auch als Wohngebiet erschlossen werden soll, habe der Gemeinderat grünes Licht gegeben.
Es ist ein Minibus mit neun Sitzplätzen und 9,5 Meter Länge, der künftig verkehrt. Was unproblematisch ist, da die Linie nicht auf den Schülerverkehr ausgerichtet ist. Ein Standardbus sei wegen der Engstellen in der Heimgartenstraße nicht in Frage gekommen, sagte Verkehrsmanagerin Susanne Münster.
Gute Chancen für Anbindung von Kampberg
Von den Grünen war die Anbindung des Tutzinger Ortsteils Kampberg durch die Buslinie gefordert worden, um die Wohnsiedlungen zwischen „Kellerwiese“ und „Am Kallerbach“ zu erschließen. Landrat Roth stellte in Aussicht, dass dies in einem zweiten Schritt nachfolgen könnte, ebenso wie zum Beispiel das Einkaufszentrum Lindemannstraße, die Ortsteile Diemendorf, Monatshausen und Unterzeismering. Fahrplan und Standzeiten des Busses seien bereits jetzt so gestaltet, dass die Streckenführung erweitert werden kann.
Vorerst soll die Buslinie 978 bis Ende 2023 auf Probe fahren. Verkehrsmanagerin Susanne Münster gab sich aber optimistisch, dass der Vertrag darüber hinaus verlängert wird.
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