Neue Ideen zur Hotelrettung
Früherer Kreisbaudirektor legt Konzept vor
In die Debatte um die Zukunft des zurzeit wegen Baumängeln geschlossenen Hotels Bayerischer Hof hat sich Erwin Rauscher eingeschaltet. „Seit längerer Zeit beschäftigt mich das Problem, wie das für das Starnberger Erscheinungsbild bedeutende Gebäude gerettet werden könnte“, so der pensionierte Kreisbaudirektor. Sein Konzept hat er dem Starnberger Bürgermeister Patrick Janik übergeben, verbunden mit der Bitte, dies im Stadtrat vorzustellen und zu diskutieren.
Originalitätsverlust
Ein Abriss wäre für Rauscher der schlechteste aller Wege, da er für Starnberg ein „empfindlicher Originalitätsverlust“ wäre. Nur eine Sanierung des Altbaus kommt für ihn aber auch nicht in Frage, da dies wirtschaftlich nicht vertretbar sei. Stattdessen schlägt Rauscher vor, den Hotel-Altbau zusammen mit der benachbarten Alten Oberschule plus einem modernen Neubau zu einem Ensemble-Trio zu ergänzen. Die Alte Oberschule spielt wegen „ihrer bislang unbeachtet gebliebenen schönen Fassade“ in Rauschers Plänen eine große Rolle. Die Villa Bayerlein, wie sie nach ihrem Erbauer auch heißt, befindet sich ebenfalls im Besitz der Stadt und beherbergt heute vor allem die Volkshochschule.
Erweiterungsbau
Und was plant Rauscher genau? Für den Hotel-Altbau: eine Sanierung samt neuem Dach und neuer Küche sowie Einbau eines Lifts. Eine Brücke im ersten Stock würde hinüber zum Hotelneubau führen. Für die Alte Oberschule: architektonisch wenig Eingriffe, außer den WC-Trakt und die West-Treppe abzureißen, um an der Rückseite eine Verbindung zum neuen Hoteltrakt herzustellen. Sozialwerk und VHS sollen bleiben. Letztere bekäme im südlichen Teil des Neubaus weitere Unterrichtsräume.
Bis Mitte des Jahres
Der Kern von Rauschers Plänen ist der neue viergeschossige Hoteltrakt. Er wäre erschlossen durch einen zentralen Haupteingang mit Rezeption, Hotelhalle, Bar, Läden, Tagungsräumen und Lichthof im Erdgeschoß. Im ersten Stock siedelt er Restaurant und Cafe an, ganz oben eventuell ein Spezialitätenrestaurant mit Aussichtsterrasse. Mit 80 Zimmern im Neubau und 30 im Altbau könnte der neue Bayerische Hof wirtschaftlich betrieben werden. Von einer Unterkellerung für eine Tiefgarage sieht Rauscher aufgrund des schwierigen Baugrunds ab. Die Frage der Stellplätze löst er oberirdisch mit einer Anzahl von knapp 70, außerdem könnten weitere im nicht ausgelasteten (allerdings etwas entfernten) Centrum angepachtet werden. Wie es heißt, will sich der Starnberger Stadtrat bis Mitte des Jahres eingehend mit dem Thema „Bayerischer Hof“ befassen.
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