Lesung mit Anatol Regnier
"Jeder schreibt für sich allein. Schriftsteller im Nationalsozialismus" heißt ein Buch von Anatol Regnier. Als Sohn der Schauspielerin Pamela Wedekind war der Autor und Gitarrist schon über seinen Familienhintergrund mit dem literarische Leben in der Zeit des Nationalsozialismus konfrontiert. Wichtige Gewährsleute sind etwa Hans Fallada, Gottfried Benn, Heinrich, Thomas und Klaus Mann. Regnier stützt sich in seinem Werk vor allem auf Zitate und viele persönliche Begegnungen. Er zeigt Verbindungen zwischen Inlands- und Exilautoren auf und breitet das Spektrum der Verhaltensweisen zwischen NS-Linientreue, Anbiederung und innerem Widerstand aus. Viele Verbindungen führen ins Fünfseenland. Hier schrieb Ernst Wiechert unter Gestapo-Aufsicht und wurde mit KZ-Haft bestraft, hier wohnte Hanns Johst, NS-Kulturfunktionär und Präsident der Reichsschrifttumskammer. Am Donnerstag, 28. Oktober, um 19 Uhr findet im Gemeindesaal der ev.-luth. Kirchengemeinde (Kaiser-Wilhelm-Straße 18) eine Lesung und ein Gespräch mit Anatol Regnier statt. Anmelden kann man sich unter carola@merseburger-online.de.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH