In der Luft und unter Wasser
Drohnentechnik rettet mit DLRG Leben
Denkt man an Drohnen, verbindet man diese nicht sofort mit lebensretteden Maßnahmen. Doch bereits seit mehr als einem Jahr steht der DLRG im Landkreis Starnberg ein sogenanntes UAS (unmanned aerial system) oder kurz gesagt, eine eben solche Drohne, zur Verfügung. Dieses hochtechnische Gerät unterstützt die ehrenamtlichen Helfer bei Erkundungen, Personensuchen und Einsatzdokumentationen überregional und natürlich auch im Landkreis.
Sechs statt acht Rotoren
Dabei setzen die Lebensretter der DLRG Pöcking-Starnberg mit einem speziell durch Sonderausstattung ergänzten Hexacopter auf ein effektives und wirtschaftliches System. Durch die sechs Rotoren ist er besonders flugstabil und auch sicher, denn - anders als sogenannte Quattrocopter mit vier Rotoren - kann er auch mit einem Rotorausfall noch sicher geflogen und zur Landung gebracht werden.
Technisch steht für professionelle Aufnahmen und Suchen darüber hinaus eine hochauflösende 4k-Kamera und eine Restlicht-Wärmebild-Kombikamera für Nachteinsätze zur Verfügung. Auch ist das Fluggerät mit LED-Suchscheinwerfen ausgestattet, so dass es besonders gut zu Personensuchen oder auch für eine kurzfristige Ausleuchtung schwer zugänglicher Bereiche in der Nacht eingesetzt werden kann. Das System ist Teil eines Pilotprojektes der DLRG-Bayern, der DLRG Pöcking-Starnberg und des Katastrophenschutz unter anderem mit Unterstützung der Firma Yuneec.
Die rein ehrenamtlichen Piloten oder auch "Steuerer" durchlaufen zunächst eine theoretische und praktische Ausbildung, bevor es in den Einsatz geht. Dazu gehören Themen wie Luftfahrtrecht, Avionik (dieser Begriff bezeichnte die Gesamtheit der elektrischen und elektronischen Geräte an Bord eines Fluggerätes) , technische Daten der Drohne und umfangreiche praktische Flüge im Simulator. Bereits geschulte Steuerer der Drohnen bildeten sich vergangene Woche theoretisch fort und trainierten erst am Simulator und dann am realen Fluggerät die Einsatzflüge.
Wie der Fisch im Wasser
Darüber hinaus stand ein weiteres spannendes Thema an, denn auch für Unterwassersuchen sind die Steuerer im Training. Mit Hilfe eines sogenannten ROV (Remotely Operated Vehicle, also einer Unterwasserdrohne) wurde an diesem Wochenende ergänzend geübt. Die Lebensretter konnten hierzu eine Unterwasserdrohne einsetzen, die mit LED-Scheinwerfern, einer 4k-Unterwasserkamera und ergänzend einem Sonargerät ausgestattet ist. Die Wasserretter sind mit dem Training an den neuen Sensortechniken zufrieden, denn sie können die Personensuche in der Wasserrettung, wie auch der DLRG-Rettungshundestaffel Starnberg effektiv ergänzen und viel Erfahrung mit dieser noch relativ jungen Technik sammeln.
Die größte Station im Landkreis
Die DLRG Pöcking-Starnberg repräsentiert die weltweit größte Wasserrettungsorganisation im Landkreis Starnberg. Ihre ehrenamtlichen Einsatzkräfte stehen rund um die Uhr und an jedem Tag im Jahr für Notfälle bereit. Mit dem zusätzlichen First Responder Dienst werden die Retter parallel zu Rettungswagen und Notarzt zu jedem Notfall im Gemeindegebiet Pöcking alarmiert und können so lebensrettende Zeit für den Patienten gewinnen. Die DLRG-Rettungshundestaffel Starnberg steht zur Verfügung, um Vermisste zu suchen. Rund 300 Mal pro Jahr werden die ehrenamtlichen Pöckinger Retter alarmiert, um Menschen zu helfen.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH