Emsiger Betrieb
Beim 1. Bienentag im Tierheim ging es zu wie im Bienenstock
Alles drehte sich am 1. Bienen-Aktionstag im Tierheim Starnberg um die fleißigen Tierchen, deren Schutz so vielen am Herzen liegt. Dass es besonders der Wildbiene nicht gut geht, wissen mittlerweile schon viele Menschen. Um den Bienen zu helfen, kommt es auf jeden einzelnen an. Jeder kann einen Beitrag leisten. Wie, das konnten die Besucher am Bienen-Aktionstag auf die verschiedensten Weisen erfahren. Zum Beispiel, indem man den Tierchen die richtige Nahrung bietet. So waren bienenfreundliche Pflanzen, ausgestellt, deren Blüten sehr viel zu essen anbieten, wie zum Beispiel Thymian, Lavendel, Ehrenpreis, Glockenblume und Ziersalbei. So eine Bienenweide lässt sich auch im kleinen Garten oder sogar auf dem Balkon anlegen. Auch der Bau eines Insektenhotels ist keine Hexerei. In einen Kasten kommen Tannenzapfen, Schilfrohr und Ähnliches, der dann wettergeschützt im Garten aufgestellt wird. Die Nisthilfe bietet Insekten ideale Bedingungen.
Friedliches Miteinander dank Wespenberatung
Frank Peters war einer von drei Imkern, die an dem Tag vertreten waren und einen spannenden Einblick in ihren Imkeralltag gaben. Wie eine Wabe aussieht und was man damit macht, zeigte er Kindern und Erwachsenen ganz genau. Anschließend führte er das Schleudern von Honig vor. „40 Kilo in acht Stunden machen wir zuhause, da ist man hinterher platt“, erzählte er. Für seine Frau Selina ist das Imkern ein Hobby mit tieferem Sinn. „Oft setze ich mich auf einen Stuhl daneben und beobachte, wie die Bienen ein- und ausfliegen“, verrät sie. „Wie man da zur Ruhe kommt, ist unglaublich.“ Die Tierpflegerin im Tierheim Starnberg übernimmt dort seit neuestem auch die Beratung, wenn sich Wespen oder Hornissen im Garten niedergelassen haben. In den meisten Fällen können sich Menschen und Insekten nach der Beratung miteinander arrangieren. Wenn sich das Wespennest aber zum Beispiel an einer prekären Stelle wie einem Kinderspielplatz befindet, hilft Selina Peters beim Umsiedeln.
Der neue Hype um das Hobby
Alle wollen den Bienen helfen. Auch das Selber Imkern ist in Mode gekommen. Aber einfach nebenbei lässt sich das nicht betreiben. Denn es kostet mehr Zeit, als man denkt. „Man tut den Tierchen nichts Gutes, wenn man einfach so loslegt“, sagt Inge Breiter mit Nachdruck. Die Erlingerin hat 14 Völker und ist seit 25 Jahren Imkerin – übrigens eine der ersten im Landkreis, denn es war damals noch eine Männerdomäne - und hat sich dafür in Bienenzucht ausbilden lassen. „Man sollte immer bedenken, es handelt sich um Tiere, die ohne Betreuung nicht überleben können.“ Neulingen rät sie, sich einen Paten suchen und viele Kurse zu belegen.
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