"Bald sind wir alle blau"
Starnberger Polizei kommt modisch auf den neuesten Stand
Polizeihauptmeister Florian Schauer hat sie als Erster angezogen, die neue blaue Uniform. Gut sieht sie aus. Andere Kollegen der Polizeiinspektion Starnberg, darunter auch Leiter Bernd Matuschek, tragen noch moosgrün. Sie müssen noch warten, denn ihr Ausstattungspaket ist noch nicht angekommen. In vielen Zimmern liegen sie aber schon, die großen grauen Pappkartons.
Florian Schauer hat noch nicht alles durchprobiert, denn das neue Outfit umfasst lang- und kurzärmlige Hemden, gleich vier Hosen (Winter, Sommer, Übergang und Repräsentation) Strickjacke, Wetterjacke, Softshelljacke, Dienstmützen, Ausgehuniform und einiges mehr. Mit dem Sitz ist er zufrieden. Da er von ähnlicher Statur wie ein Kollege in Gauting sei, habe er sich auf dessen Größenempfehlung verlassen. Mehr als auf den Computer. Wie Dienstchef Matuschek erzählt, hatten vorher nämlich alle Polizisten ein Zentimeterband erhalten, um ihre Maße zu nehmen, vom Bauchumfang bis zur Kragenweite. Der Computer errechnete aus den Daten dann die richtige Größe. „Aber nicht alle Kollegen waren damit zufrieden“, so Matuschek. Auch kein Problem – was nicht passt, kann wie beim Versandhandel zurückgeschickt werden.
Damit ist die moosgrün-beige Uniform, die von Designer Heinz Ostergaard entworfen und 1972 eingeführt wurde, endgültig passé. 2015 hatte das bayerische Innenministerium die Polizisten befragt und zwei Drittel hatten sich für blau entschieden. Der Auftritt ist deutlich moderner geworden. Cargohosen ersetzen die Polyesterbeinkleider, und hellblaue Streifen an der Hosenseite sowie der Schriftzug "Polizei" auf der Hemdbrust signalisieren, dass hier die Ordnungshüter anmarschiert kommen. Auch die Krawatte beim Streifengang wurde gestrichen.
Nach und nach trudeln die Uniformen in der Starnberger Dienststelle ein, so dass den Sommer über sämtliche Polizisten ausgestattet sein dürften. „Bis spätestens 1. Oktober sind wir hier alle blau“, lacht Matuschek. „Das dürfen Sie auch gern schreiben.“ Na, denn!
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