Lothar Rechl, 74 Jahre, hat drei Enkel sowie einen Urenkel: „Besonders gut kann ich mich noch an ein ‚Gschichterl’ erinnern, das meine Mutter in der Weihnachtszeit immer wieder erzählt hat: Ihr Bruder, also mein Onkel, wollte schon von Kindesbeinen an Papa werden.
Felix und Lukas sind Brüder. Der achtjährige Felix findet an Weihnachten das gemeinsame Feiern wichtig und außerdem, dass man dann wieder den Christbaum schmücken kann und es Geschenke gibt: „Wir gehen zuerst mit den Eltern in die Kirche zum Familiengottesdienst nachmittags, dann bin ich immer schon total aufgeregt, bis ich endlich die Geschenke auspacken darf!“.
Clara ist neun Jahre alt, feiert aber am 26. Dezember ihren zehnten Geburtstag: „Bei uns ist das immer lustig, weil einer meiner Cousins am 24. Geburtstag hat, der andere am 25. Dezember – und die leben alle im Schwarzwald.
Brigitta Bacak ist 1949 geboren und zweifache Großmutter: „Als Kind fand ich bereits die Adventszeit immer sehr schön – das Kerzenanzünden jeden Sonntag, der Geruch von Orangen und Mandarinen, das gemeinsame Spielen.
Angelika Mayer ist 63 Jahre, hat vier Enkelkinder – und selbst als Kind ab Anfang Dezember Angst vor dem Nikolaus gehabt: „Das war das Schlimmste, weil ich immer ein schlechtes Gewissen hatte. Der Mutter hat man schon mal was verheimlichen können, der Nikolaus aber, der hat immer alles gewusst und der hat mit der Rute schon eins draufgegeben.
„Als Kind habe ich mich immer wahnsinnig auf den Tannenbaum gefreut – und natürlich auch auf die Geschenke. Mein Vater hat den Baum immer ein paar Tage vor Weihnachten geschmückt. Dann war das Wohnzimmer für meinen Bruder und mich tabu.
„Als ich Kind war, war Krieg. Man darf nicht vergessen, dass wir kaum die Möglichkeit hatten, wenigstens in die Kirche zu gehen, weil ständig Bombenalarm war. Da mussten wir immer in den Keller runter.
„Für mich war Weihnachten immer sehr schön. Ich weiß noch, dass ich mich unter anderem deshalb so darauf gefreut habe, weil es immer etwas Neues zum Anziehen gab. Das durfte ich dann anschließend immer in die Christmette anziehen.
„Wir waren vier Kinder in meiner Familie, deshalb war Weihnachten bei uns immer ein aufregendes und großes Fest. Die Geschenke gab es nicht an Heiligabend, sondern frühmorgens am 25. Dezember. Ich weiß noch, dass wir alle immer ganz neugierig waren und unbedingt einmal den Weihnachtsmann sehen wollten, aber unsere Eltern hatten natürlich immer irgendwelche Ausreden.
„Ich war das jüngste von vier Kindern und damit der Nachzügler in der Familie. Ich weiß noch ganz genau, dass mir meine drei älteren Geschwister einmal zu Weihnachten einen Stabilbaukasten geschenkt haben, und dass ich sehr gerührt war.
„Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir uns früher schon ab dem Nikolaustag unbändig aufs Christkindl gefreut haben und ich weiß noch, dass früher noch mehr Schnee lag als heute. Als ich ungefähr fünf Jahre alt war, habe ich zu Weihnachten einmal eine Gliederpuppe bekommen, über die ich mich sehr gefreut habe.
„Mir gefällt an Weihnachten besonders, dass alle zusammen kommen: Oma und Opa, Tante und Onkel, die ganze Familie ist beieinander. Wir essen, reden viel und spielen miteinander, meistens Kartenspiele.
Lotte und Paula aus Gräfelfing freuen sich am meisten auf die Bescherung. Obwohl sie sich sicher sind, dass es das Christkind nicht gibt, ist das Geheimnisvolle am Schenken "immer schön und aufregend".
Lennart (8) freut sich am meisten auf den Besuch bei Oma und Opa. "Die wohnen in einem wirklich kleinen Dorf. An Weihnachten ist es dort völlig still. Das gefällt mir besonders: die Ruhe und die Natur.
Der neunjährige Finn aus Gräfelfing mag am liebsten den Heiligabend. Der wird stimmungsvoll im engsten Kreis der Familie gefeiert. "An den Weihnachtstagen ist dann mehr Trubel. Meistens besuchen wir Verwandte oder wir fahren nach Berlin, auch um Verwandte zu besuchen.
Für John (9) wird es an Weihnachten besonders aufregend. "Wir fahren nach Brasilien. Von dort kommt meine Mutter." Weihnachten mit heißen Temperaturen kann er sich zwar noch nicht so richtig vorstellen.
"Unsere Familie läuft an Heiligabend in der Dämmerung zur Kirche und danach gibt es Bescherung", berichten die beiden Gräfelfinger Buben Cornelius (9) und Jack (10) jeweils von ihren Familientraditionen.
"Was verschenken Kinder zu Weihnachten?", wollten wir wissen und haben eine große Weihnachtsumfrage in Kindergärten, Schulen, Freizeitheimen und auf Adventsmärkten gemacht, überall dort eben wo Kinder und Jugendliche anzutreffen sind.
Sollte ein Kind noch keine Ideen für Weihnachtsgeschenke an Eltern, Großeltern und Geschwister haben – hier findet es garantiert das Passende: im Kindercafé der Pasinger Fabrik. Jeden Mittwoch bis Samstag von 14.30 bis 18 Uhr öffnet in der Adventszeit die Bastelwerkstatt.