„Verstehen statt verbieten“
Ausbildung der Schul-Medienscouts geht in die vierte Runde
Die aktuelle Debatte rund um das Thema Datenschutz zeigt erneut, wie wichtig und notwendig die Auseinandersetzung mit den Themen „Neue Medien“ immer noch ist und für folgende Generationen bleiben wird“, so Nina Rexer Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes. Deswegen bot das Gesundheitsamt auch dieses Jahr wieder den Schülern der weiterführenden Schulen im Landkreis die Möglichkeit, sich zu „Schul-Medienscouts“ ausbilden zu lassen.
Entstanden ist die Idee zum Projekt in den Präventionskreisen Kindheit und Jugend die sich seit 2015 verstärkt mit dem Thema „Neue Medien“ beschäftigen. Ziel der Schul-Medienscouts ist es, die eigenen Mitschüler auf Augenhöhe kompetent bei Fragen und Problemen zu den „Neuen Medien“ beraten und informieren zu können. Die Themen sind dabei vielfältig und reichen von Datenschutz-Einstellungen beim Smartphone und Verletzung des Urheberrechtes bis hin zu Cybermobbing und Abzockefallen.
Dreißig Schüler ausgebildet
Ausgebildet wurden die rund dreißig Schüler und Schülerinnen sowie zehn Lehrkräfte von Medienpädagogin Christina ter Glane (Fachfrau von Juuuport.de aus Hannover). Sie ist bundesweit in Sachen Medienkompetenz unterwegs und betreut online Opfer von Cybermobbing.
„Vieles haben die Schul-Medienscouts in den letzten Jahren an ihren Schulen schon verwirklichen können", berichtet Rexer, die das Projekt in diesem Jahr organisiert hat. So haben sie beispielsweise ein gemeinsames Logo entwickelt, Mailadressen und Briefkästen für die Scouts eingerichtet und sich und ihre Aufgabe an den Schulen bekannt gemacht. Auch verschiedene Unterrichtseinheiten zu Themen wie (Cyber-) Mobbing oder die Rechte am eigenen Bild erarbeiteten die Scouts und stellten diese den anderen Klassen vor.
Elternabende
Neben der Ausbildung der Schul-Medienscouts, fanden zwei Elternabende mit ter Glane zu dem Thema „Was macht mein Kind im Netzt?“ statt. Am Schulen in Schongau und in Weilheim war das Interesse der Eltern an diesem Thema groß, rund 230 Eltern folgten der Einladung des Gesundheitsamtes.
„Medieninhalte sind inzwischen ein selbstverständlicher Teil kindlicher Alltagserfahrung“ berichtete ter Glane am Elternabend in Schongau. „Sie hören Radio, schauen fern und nutzen immer mehr Computer, Tablets und vor allem Smartphones. Das ist faszinierend, kann aber auch zu Problemen führen.“ Beispielsweise dann, wenn die jungen User die Folgen ihres medialen Handelns noch nicht vollständig überblicken, in Abzockefallen tappen, online beschimpft oder gedemütigt werden - oder an ungeeignete Inhalte geraten. Mit Aufklärung komme man hier weiter als mit Verboten, deshalb lautetet das Motto der Medienpädagogin zusammengefasst: „Verstehen statt verbieten“.
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