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Steinsetzer, Umgänger, Vierrichter oder Siebener

Gerold Grimm wurde als Feldgeschworener vereidigt

Frank Zellner, Gerold Grimm und Erich Gehrmann, Liegenschaftsverwalter Markt Peißenberg (von links). (Bild: Markt Peißenberg)

Ihre Aufgabe ist hochoffiziell und dennoch stets geheimnisumwittert: Die Feldgeschworenen, die in Bayern, Rheinland-Pfalz und zum Teil auch in Thüringen bei der Kennzeichnung von Grundstücksgrenzen und Flurstücken mitwirken. Sie setzen Grenzsteine höher oder tiefer, entfernen Vermessungspunkte oder ersetzen beschädigte Vermessungspunkte.

In Peißenberg wurde im Juni Gerold Grimm vom Marktgemeinderat feierlich zum neuen Feldgeschworenen bestellt und vom ersten Bürgermeister Frank Zellner vereidigt.

Die Aufgaben der Feldgeschworenen in der heutigen Zeit könnte man als „Mittler zwischen Verwaltung und Bürgern“ bezeichnen, die eng mit bayerischen Vermessungsbeamten der Fachbehörden zusammenarbeiten. Das Abmarkungsgesetz vom 6. August 1981 und die dazu gehörende Feldgeschworenenordnung vom 16. Oktober 1981 bilden heute die Grundlage für die Arbeit der Vermessungsbehörden und aller Feldgeschworenen.

Eine lange Tradition

Die Institution der Feldgeschworenen reicht sehr weit zurück. Als die gemeinsame Bewirtschaftung von Grund und Boden allmählich in Alleineigentum überging, bestand erhöhtes Interesse, die Grenzen der einzelnen Besitzstände erkennbar zu machen. Bestanden zu Beginn diese Grenzeinrichtungen noch aus Hecken, Bachläufen, Schluchten und Grenzbäumen, sozusagen aus natürlichen Gegebenheiten, so kamen später Pfähle und Steine als Markierungen zur Anwendung. Um eine Grenzbeaufsichtigung zu gewährleisten, entstanden Dorf- und Stadtgerichte, die die Aufgabe der Überwachung und der Einhaltung dieser Grenzen übernahmen. Daraus entwickelten sich die Feldgeschworenen, die man in unserer Gegend Steinsetzer, Umgänger, Vierrichter oder Siebener nannte. 2016 gab es in Bayern etwa 25.000 Feldgeschworene.

„Wir wünschen Herrn Grimm viel Erfolg bei seiner Tätigkeit als Feldgeschworener des Marktes Peißenberg verbunden mit einem herzlichen Dankeschön für seine ehrenamtliche Tätigkeit!“, so Frank Zellner nach der Vereidigung.

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