Stark für „Flower Power“
Fairtrade Stadt Weilheim mit Vorbildfunktion
Rosen sind ein ideales Geschenk, um „Alles Gute“, „Danke“ oder „Ich liebe dich“ zu sagen. Was sich aber nur wenige bewusst machen: Im Rosenanbau herrschen oft schlechte Arbeitsbedingungen. Die meisten Rosen kommen aus ostafrikanischen Ländern wie Kenia, Äthiopien und Tansania. Dort arbeiten viele Frauen als Pflückerinnen unter schlechten Bedingungen. Dass es auch anders geht, darauf macht die Aktion „Flower Power“ von Fairtrade aufmerksam. Denn es gibt Alternativen. Schon jede dritte Rose, die in Deutschland verkauft wird, ist fair gehandelt und trägt das Fairtrade-Siegel. Das bedeutet für die Frauen auf den Blumenfarmen: mehr Gleichberechtigung und bessere Arbeitsbedingungen.
Weilheim macht daher mit bei der Aktion für mehr fairen Handel mit Blumen und ruft dazu auf: „Sag's mit fairen Rosen!“
Weilheim als Vorbild
Seit drei Jahren ist die Stadt ausgezeichnete Fairtrade-Town und hat sich mit diesem Titel verpflichtet, faire Handelsbedingungen auf lokaler Ebene zu fördern. „Wir wollen die Bevölkerung aufklären und Vorbild sein“, so erster Bürgermeister Markus Loth. Mit der von Fairtrade Deutschland initiierten fairen „Pop-Up-Rosenaktion“ soll in den teilnehmenden Kommunen ein Farbtupfer und Lichtblick in der Pandemie gesetzt werden. Auf dem Weilheimer Marienplatz wird dazu zum Weltfrauentag, Montag, 8. März, im Rahmen des Wochenmarktes am Freitag, 5. März, eine mobile Rosen-Station aufgebaut. Bürgerinnen und Bürger können sich dort über den fairen Handel mit Blumen informieren und eine Rose als Zeichen mitnehmen.
Mehr Gleichberechtigung in Anbauländern
Fairtrade hat sich zur Aufgabe gemacht, die Position von Frauen in Produzentenländern zu stärken, sei es im Job, in den Gemeinden oder in der Familie. Die Fairtrade-Standards schreiben vor, dass Blumenplantagen ihre weiblichen Mitarbeiterinnen mithilfe einer Gender-Strategie fördern müssen. Konkret heißt das, dass Frauen an Weiterbildungen teilnehmen, in Gremien ihre Bedürfnisse vertreten werden und sie so eine Stimme erhalten. Durch diesen Ansatz gewinnen sie zunehmend an Selbstvertrauen und qualifizieren sich für Führungsaufgaben, die bisher Männern vorbehalten waren. Eine Studie belegte jüngst, dass dies zu Fortschritten in der Gleichberechtigung führt.
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