„Sie sind gern gesehen“
Peißenberg hat eine Sicherheitswacht
„Sie sind Menschen, die Verantwortung übernehmen und hinschauen, Sie helfen!“, so stellte Robert Kopp, Präsident des Polizeipräsidiums Oberbayern, die neun Kräfte der neu eingeführten Sicherheitswacht in Peißenberg im Rathaus vor. „Wir und die Bürger Peißenbergs sind stolz auf Sie. Sie sind gern gesehen!“, fügte Kopp noch hinzu.
Nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung sind nun offiziell ab Januar vier neu ausgebildete Angehörige der Sicherheitswacht im Ortsgebiet von Peißenberg unterwegs, fünf waren bereits vorher ausgebildet und werden nun auch in Peißenberg eingesetzt. Tatsächlich geht die Sicherheitswacht bereits seit September Streife. Sechs Frauen und drei Männer sind hier aktiv und sorgen fortan mit ihrem ehrenamtlichen Dienst am Bürger für eine Stärkung der inneren Sicherheit. Sie fungieren, so Weilheims Polizeichef Harald Bauer, als „erweiterte Augen und Ohren“ der Polizei sowie als zusätzlicher Gesprächs- und Ansprechpartner für die Bevölkerung.
Die neuen Sicherheitskräfte
Im Einzelnen sind dies Marcus Werner (Veräufer), Michaela Dlabac (Verwaltungsangestellte), Konstanze Schmid (psychologische Beraterin), Sonja Fabel (Fachkrankenschwester), Birgit Engelberger (Altenpflegerin), Silvia Höring (Mensaleitung Mittelschule Peißenberg), Birgit Albert (Heilpraktikerin und Masseurin), Gerold Grimm (Verwaltungsfachwirt), Rainer Hoberg (Zollbeamter a.D.) und Dr. Ernst Frohnheiser (Chirurg und Notarzt). Marcus Werner allerding wird nicht in Peißenberg, sondern in Schongau auf Streife gehen, er wurde jedoch mit den Peißenberger Sicherheitswachtlern zusammen ausgebildet.
Der Marktgemeinderat hatte sich in der Sitzung vom 20. März 2019 mit großer Mehrheit für die Einrichtung einer Sicherheitswacht ausgesprochen. Damit wollte man den Einwohnern der Marktgemeinde die Möglichkeit gegeben, aktiv an der Sicherheit mitzuwirken. Nach Zustimmung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration startete ab Juni 2019 die offizielle Bewerbungsphase. Die daraufhin ausgewählten Bewerber stellten sich von Oktober bis Dezember der insgesamt vierzig Unterrichtseinheiten umfassenden Ausbildung zur Sicherheitswacht, die von allen Bewerbern in einem fünfzehnminütigen Prüfungsgespräch erfolgreich abgeschlossen wurde.
Augenmerk auf Brennpunkte legen
Bürgermeisterin Manuela Vanni, die gemeinsam mit Kopp und Bauer sowie mit Tobias Neuner von der Polizei in Weilheim zur Vorstellung der insgesamt zehn neuen Sicherheitswachtlern gekommen war, äußerte den Wunsch, besonderes Augenmerk auch auf das neue Zentrum am Skatergelände zu legen, da es hier in der Vergangenheit immer wieder mal zu Problemen mit Alkohol und Drogen gekommen sei.
„Das ist einer von uns“
Tobias Neuner betont, dass die Sicherheitswacht kein Ersatz für die Polizei oder Security sei, sondern quasi als Verbindungsglied zwischen Polizei und Bürgern fungiere. Tobias Neuner nennt als Einsatzgebiete etwa Friedhöfe, Skaterplätze oder das Rigi-Center. Streife gegangen wird jeweils zu zweit. Der Einsatz der Sicherheitswacht Peißenberg wird durch die Polizeiinspektion Weilheim koordiniert. Dienstplangestaltung, Einsatzzeiten und Einsatzörtlichkeiten legt die Dienststelle nach Einsatzbedürfnissen in enger Abstimmung mit der Marktgemeinde Peißenberg und den Ehrenamtlichen fest. Zur Ausrüstung gehören neben der Jacke mit der Aufschrift „Sicherheitswacht“ und der Kappe auch ein Ausweis, Funkgerät, ein Erste-Hilfe-Set, eine Taschenlampe und ein Schreibblock mit Stift. Mindestens müssen dabei monatlich fünf Stunden absolviert werden. Oberste Priorität habe dabei stets der die eigene Sicherheit, so Robert Kopp. Er ist sich sicher: „Der Bürger unterscheidet, wen er vor sich hat.“ Bei den Mitgliedern der Sicherheitswacht herrsche dabei der Gedanke vor: „Das ist einer von uns.“ Harald Bauer berichtet diesbezüglich von positiven Erfahrungen mit der Sicherheitswacht in Weilheim. Auch bekommen die Mitglieder der Sicherheitswacht viermal jährlich eine Fortbildung, um so stets auf dem Laufenden zu sein.
So hoffen alle Beteiligten, dass die Streifgänge der Sicherheitswacht den Bürgern ein gutes Gefühl geben und die eine oder andere unangenehme Situation vielleicht schon im Vorfeld schlichten oder gar vermeiden kann.
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