Ehrenamt für Alle
Neues Inklusionsprojekt des Caritasverbandes
Die caritaseigene Freiwilligenagentur „Anpacken mit Herz“ wird inklusiv. Mit dem Leuchtturm-Projekt „Ehrenamt für Alle! Auf dem Weg zur inklusiven Freiwilligenagentur“ will der Caritasverband in den nächsten drei Jahren mehr Menschen mit Behinderung den Weg in ein freiwilliges Engagement ermöglichen. Das Projekt fördert damit die Schaffung einer inklusiven Gesellschaft, wie sie in der UN-Behindertenrechtskonvention von 2008 gefordert wird. Es ergänzt damit die Umsetzung der Teilhabe im Landkreis Weilheim-Schongau. Laut Statistischem Bundesamt gaben rund neun Prozent aller Deutschen haben einen Schwerbehindertenausweis. Für den Landkreis Weilheim-Schongau ergibt das eine Zahl von rund 12.000 Menschen, die mit einer Körperbehinderung, einer Lernschwierigkeit, einer geistigen Behinderung, mit Sinnesbeeinträchtigungen oder einer psychischen Einschränkung leben.
„Anpacken mit Herz“
Wenn es um das Thema Ehrenamt geht, werden diese Menschen bisher meist als Hilfeempfänger gesehen. Das will der Caritasverband mit seinem innovativen Projekt jetzt ändern: Als erste inklusive Freiwilligenagentur in Bayern bringt „Anpacken mit Herz“ einen landkreisweiten Teilhabeprozess ins Rollen und bezieht Menschen mit Behinderung aktiv und auf Augenhöhe in alle Aspekte ihrer Tätigkeit mit ein. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt. Schirmherrin ist Katharina Droms, Behindertenbeauftragte des Landkreises Weilheim-Schongau und Geschäftsführerin des Teilhabebeirats.
Vorhandene Synergien nutzen
„In fast allen Diensten des Caritasverbandes spielt das Ehrenamt eine wichtige Rolle. Da war es nur folgerichtig, als Wohlfahrtsverband ein Zeichen zu setzen. Wir verbinden in dem Projekt das Know-how der Freiwilligenagentur mit der langjährigen Expertise unserer Beratungsstelle der Offenen Behindertenarbeit (OBA) und nutzen die vorhandenen Synergien, um bei der Schaffung einer inklusiven Gesellschaft mitzuwirken. Wir arbeiten gemeinsam daran, Barrieren abzubauen, damit sich jeder, der möchte, auf seine Weise in die Zivilgesellschaft einbringen kann“, erklärt Monika Funk, Geschäftsführerin des Caritasverbandes.
Projektkoordinatorin Gabi Königbauer ergänzt: „Wie alle anderen auch, möchten Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben teilhaben, mit netten Menschen zusammenkommen und das Gefühl haben, gebraucht zu werden. Wir wollen helfen, dass ihnen das mit einem freiwilligen Engagement noch besser gelingt.“
Zusammenarbeit nötig
Um die Projektziele zu erreichen arbeitet die Freiwilligenagentur mit bestehenden Einrichtungen der Behindertenhilfe, Vertretern der Selbsthilfe und anderen Projektpartnern zusammenarbeiten. Vereine und Ehrenamtsinitiativen sollen informiert und sensibilisiert werden, damit passende freiwillige Tätigkeiten zusammen entwickelt und zur Verfügung gestellt werden können.
Finanziert wird das Projekt durch ein Mix aus einer Förderung über Aktion Mensch, Eigenmitteln des Caritasverbandes Weilheim-Schongau, Sponsoren und Spenden. Interessierte, die das Projekt unterstützen wollen, können auch die Möglichkeit der Online-Spende über www.betterplace.org nutzen.
Aktuelle Infos zum Projekt gibt es auch unter www.caritas-wm-sog.de oder www.anpacken-mit-herz.de.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH