Die etwas andere Bach-Passion
Aufgeführt wird die verschollene „Markuspassion“
Ein besonderes Konzert erwartet die Besucher am Karfreitag, 19. April, um 19.30 Uhr, in der evangelischen Apostelkirche: das Passionskonzert „Markuspassion“ von Johann Sebastian Bach. Mitwirkende sind Beate Hariades (Sopran), Rebekka Biglmayer (Alt), Klaus Steppberger (Tenor) sowie Peter Hoffmann und Jochen Kaiser als Sprecher.
Bachs „Johannespassion“ und „Matthäuspassion“ sind jedem Konzertgänger als großartige Werke Bachs geläufig. Bach schrieb jedoch noch eine dritte Passion, die den Abschluss dieser Passionstetralogie bildet: Die „Markuspassion“, deren Uraufführung 1731 als letzte von Bachs Passionen stattfand. Diese gewinnt in den letzten Jahren zunehmend an Bekanntheit und erklingt immer öfter in Kirchen und Konzertsälen.
Verschollen und rekonstruiert
Die Musik der Markuspassion gilt zwar als verschollen, aber das Werk konnte durch das vollständig erhaltene Libretto bis zu einem gewissen Grade rekonstruiert werden. Denn im Gegensatz zu den beiden anderen authentischen erhaltenen Passionen war die Markus-Passion wohl eine Parodie, das heißt, Bach verwendete Sätze von bereits zuvor komponierten Werken wieder, beispielsweise aus zwei geistlichen Kantaten. Die Rezitative sind allerdings unwiederbringlich verschollen, sodass einige Rekonstruktionsversuche die Rezitative aus Markus-Passionen anderer Komponisten gebrauchen. Die Aufführung in der Apostelkirche will sich allerdings auf die von Bach überlieferten Teile beschränken – daher werden die Rezitative nicht gesungen, sondern gelesen: Peter Hoffmann liest die Evangelientexte, Jochen Kaiser den Part des Jesus.
Der Chor der Apostelkirche, der dieses ausdrucksstarke Werk zum ersten Mal aufführt, musiziert zusammen mit Orchester, das bei dieser Komposition durch zwei Gamben bereichert wird. Die Leitung hat Gundula Kretschmar.
Karten gibt es im Vorverkauf im evangelischen Pfarramt, bei den üblichen Vorverkaufsstellen sowie Restkarten an der Abendkasse.
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