Das schwache Herz
Man kann etwas dagegen tun
Das Motto der diesjährigen Herzwochen im November lautet „Das schwache Herz“. Bei dieser bundesweiten Kampagne steht die Herzinsuffizienz im Mittelpunkt der Aufklärung. „Bei einer Herzinsuffizienz kommt es zu einer verminderten Pumpfunktion des Herzens“, erklärt Dr. med. Karl Breu, erster Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Weilheim-Schongau. In Deutschland wird die Zahl der Patienten mit Herzschwäche auf zwei bis drei Millionen geschätzt. 300.000 kommen jedes Jahr neu hinzu, 50.000 sterben an dieser Krankheit. Aufgrund der mangelnden Pumpfunktion des Herzens kann es bei einer Herzinsuffizienz im Blutkreislauf zu einem Rückwärts- oder Vorwärtsversagen kommen. Bei einem Rückwärtsversagen kommt es zum Rückstau des Blutes, das aus der Lunge und dem Körperkreislauf zum Herz zurückfließt. Dieser Rückstau führt zu einem Druckanstieg in den Blutgefäßen, weshalb mehr Flüssigkeit aus den Gefäßen in das Gewebe gedrückt wird. Unter Vorwärtsversagen versteht man bei einer Herzinsuffizienz, dass die Pumpfunktion nicht ausreicht, um die Muskeln und Organe mit genügend sauerstoffreichem Blut zu versorgen. „Je nach Schweregrad und Art der Herzinsuffizienz treten unterschiedliche Beschwerden auf, wie Atemnot beim Treppensteigen oder bei anderen körperlichen Belastungen“, erläutert Dr. Breu.
Wenn die Schuhe nicht mehr passen …
Zudem treten bei einer Herzinsuffizienz Wassereinlagerungen, sogenannte Ödeme, in der Lunge oder den Beinen beziehungsweise am Fußrücken auf. Nachts kommt es häufig zu vermehrtem Wasserlassen, wenn die Wassereinlagerungen während des Schlafs aus dem Gewebe zurückfließen und ausgeschieden werden. Häufig zeigt sich bei einer Herzinsuffizienz eine verminderte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Zudem können Herzrhythmusstörungen auftreten. Ein Warnzeichen ist auch, wenn die Schuhe nicht mehr passen, weil die Füße Wasser einlagern.
Verbesserte Heilungschancen
Ursachen für eine Herzschwäche sind zum Beispiel koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt, Bluthochdruck, Herzklappenerkrankungen, Herzmuskelentzündungen, angeborene Herzfehler, Alkoholmissbrauch, Herzrhythmusstörungen oder eine Funktionsstörung der Schilddrüse. Wichtig sei laut Dr. Breu eine ausführliche Untersuchung durch eine Ärztin oder einen Arzt und nach der Diagnosestellung die Auswahl der passenden Therapie. Patienten können den Heilungserfolg selbst positiv beeinflussen: genügend Bewegung, Abbau von Übergewicht, nicht rauchen und möglichst wenig Alkohol trinken. Besonders die Ernährung und die Flüssigkeitszufuhr sollen mit dem Arzt abgestimmt werden. Weitere Infos gibt es auf www.herzstiftung.de.
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