Christkindlmarkt der anderen Art

„Wir wollen Vereinen und ihren Mitgliedern die Möglichkeit bieten, in der doch so wichtigen Advents- und Weihnachtszeit gehört und gesehen zu werden, sagt Josef Wiedemann, der vor etwa eineinhalb Jahren die Aktion „Weilheim mein Herz“ initiiert hat. Wir, das sind in diesem Fall Josef Wiedemann, Frank Dittmann, Peter Müller und Heinz Weidner. Zusammen haben sie einen „Online-Weihnachtsmarkt“ ins Leben gerufen.

Den Anstoß hierzu hatte Heinz Weidner vom Obst- und Gartenbauverein Weilheim gegeben. Man habe das ganze Jahr über gestrickt, um Handschuhe, Schals und Mützen herzustellen, Marmelade eingekocht und vieles mehr getan, um die Erzeugnisse dann auf dem alljährlichen Weilheimer Christkindlmarkt zu verkaufen – und das nicht etwa, um Profit zu machen. Der Verein spendet jedes Jahr nicht unerhebliche Summen für wohltätige Zwecke, so gingen etwa in den letzten Jahren rund 20.000 Euro an den Hospizverein. Und auch die zahlreichen anderen Vereine, die sich auf dem Christkindlmarkt präsentieren, unterstützen damit meist soziale Zwecke. Sie sind oftmals dafür auf die Einnahmen durch die Märkte angewiesen.

Die virtuelle Hütte

„Das Bummeln und Schlendern über den Christkindlmarkt ist ja heuer nicht möglich“, sagt Wiedemann. So kam man auf die Idee mit dem „digitalen Weihnachtsmarkt“. Als starken Partner konnte man unter anderem die Stadtwerke Weilheim mit ihrem Chef Peter Müller gewinnen. Um die Gestaltung der Seite kümmert sich Andrea Schöffel, auf Facebook betreut Nicki Petersen den digitalen Markt. „Weilheim mein Herz“ stellt somit die Plattform zur Verfügung, bestücken müssen diese die Vereine mit ihren Angeboten. So haben die Besucher die Möglichkeit, über einen virtuellen Weihnachtsmarkt zu schlendern, die einzelnen Stände in der „großen Hütte“ anzuklicken und sich umzuschauen, fast, nur fast, wie auf einem realen Weihnachtsmarkt. Damit nicht genug, soll es aber auch die Möglichkeit geben, „beispielsweise der Oma in Hamburg ein Weihnachts-Ständchen zu bringen“, so Josef Wiedemann. Das wird dann einfach auf die Seite gestellt „und Oma in Hamburg kann darauf klicken und hört ihre Enkel in Weilheim singen“. Auch selbstgemalte Weihnachtsbilder können hier eingestellt werden. „Eine kleine Freude für viele, die aufgrund der aktuellen Situation nicht besuchen oder besucht werden können“, so Josef Wiedemann.

Wer Interesse daran hat, auf diesem „Christkindlmarkt der anderen Art“ vertreten zu sein, kann sich per E-Mail (weilheim-mein-herz@t-online.de) an die Organisatoren wenden. Auf der Seite www.weilheimmeinherz.wordpress.com kann man bis um den 26. Dezember digital über den Weihnachtsmarkt schlendern und den „Online-Weihnachtszauber“ genießen, ein wenig anders heuer zwar, aber immerhin.