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Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
Am Anfang war die Kleinanzeige
25 Jahre Bogenschützen Pfaffenwinkel
Mit einer Kleinanzeige suchte Johann Steigenberger aus Marnbach 1994 Gleichgesinnte, die mit ihm einen Bogenschützenverein gründen wollten. So trafen sich am 17. Februar 1994 16 Interessenten in der Weilheimer Gaststätte „Gögerl“ zur Gründungssitzung und wählten Johann Steigenberger zum ersten Vorstand.
Besonders Manfred Böhm (damals schon Bayerischer Meister der Compoundbogenklasse) und seine Frau Emmi (Recurvebogen ohne Visier) bereicherten die weniger erfahrenen Mitglieder mit tiefgreifenden Kenntnissen des Bogensports. Manfred Hopf war zuvor jahrelang Mitglied der japanischen Kyudo-Bogenschützen in Weilheim und stieg auf die Compoundbogenklasse um.
Der Bedarf an einem eigenen Schießgelände führte durch Verhandlungen von Manfred Böhm mit Hans Fischer aus Peißenberg, zur Pacht des Geländes am Berghang auf der Sulz. Dort stellten die Mitglieder in gemeinsamer Kraftanstrengung schon im April zwölf Feldscheiben auf. Als standesgemäßer Bogenschützenverein brauchte man aber zusätzlich einen Fita-Platz, auf dem die Zielscheiben in Distanzen von zehn bis neunzig Metern stehen. Fita steht für Fédération International de Tirer à L'Arc (Internationale Föderation der Bogenschützen).
Dreidimensionale Ziele
Seit dem 17. September 1994 betreibt der Verein auf einer Waldlichtungswiese, die er von Josef Wiedemann in Windkreut gepachtet hat, die dortige Anlage. Hier trainieren ambitionierte Turnierschützen hochkonzentrierte Schüsse und hier werden Neumitglieder und Jugendliche eingewiesen. Regelmäßige betreute Trainings werden dort veranstaltet.
Die ersten Vereinsturniere der Bogenschützen fanden schon im Oktober 1994 auf der Sulz und am 6. November als Hallenturnier in der Scheune von Hans Steigenberger statt. Vom neuen Trend gepackt, regten die meisten Vereinsmitglieder an, die „Jagd“ auf Tierattrappen zu erweitern. Alles Geld wurde zusammengekratzt um zwölf Bildscheiben sowie zwölf dreidimensionale Tier-Attrappen anzuschaffen.
Von Weilheim nach Peißenberg
1996 veranstalteten die Bogenschützen dann ihr erstes öffentliches 3-D-Turnier über zwei Tage. Sogar aus Budapest reisten Bogenschützen hierzu an. Doch das Wetter machte den Schützen eine Strich durch die Rechnung, denn wetterbedingt war die Anlage auf der Sulz recht schwierig. Die Gäste räumten trotzdem die lukrativen Preise ab.
Im Jahr 1997 verlegten die Bogenschützen ihren Vereinssitz von Weilheim nach Peißenberg. Von Georg Weckerle konnten sie ein Waldgelände neben dem Fita-Platz in Windkreut pachten und dort eine größere Anzahl Tierattrappen und Bildscheiben aufstellen. Die Eröffnung dieses 3-D-Platzes war ein Highlight und wurde dementsprechend mit Musikkapelle und Böllerschützen gefeiert. Gäste waren auch der Bürgermeister und die Schützenmeistern der umliegenden Vereine.
Die Mitgliederzahl wuchs
Per Zeitungswerbung wurde 1998 zu einem „Tag der offenen Tür“ auf dem Fita-Platz eingeladen. Der Zulauf war bemerkenswert und erhöhte die Mitgliederzahl deutlich. Seit diesem Jahr unternehmen die Bogenschützen jährlich Vereinsausflüge zu interessanten Parcours in Bayern. Im gleichen Jahr nahmen die Bogenschützen am Umzug in Hohenpeißenberg teil, der zum Jubiläum des dortigen Schützenvereins stattfand.
Endlich wurde, inzwischen schrieb man das Jahr 2002, der Wunsch nach einem wettergeschützten Unterstand auf dem Fita-Platz realisiert, weil man einen Abbruchstadel am Waldrand aufstellen konnte. Dort lagern verschiedene Materialien, die zur Ausbesserung beziehungsweise Instandhaltung beider Parcours benötigt werden. Es liegt ein Schießbuch auf, in dem sich die Schützen bei Nutzung der Plätze eintragen.
2003 war das Interesse an der Gründung einer Jugendgruppe so groß, dass Vereinsübungsleiterin Ingrid Lippert die Betreuung der Kinder übernahm. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen stieg bis zu 18 Teilnehmern an, sodass Sportwart Markus Ernst und Übungsleiter Manfred Hopf aushelfen mussten, um das Training effizient zu gestalten.
Aktuell 124 Mitglieder
Nachdem die Bogenschützen über Jahre eine wahre Winter-Odyssee von einer Halle zur nächsten durchgemacht hatten, konnten sie zuletzt eine Halle der Firma Holzland Schweizer in Peiting mieten. Das wöchentliche Training der Jugend fand im Winter und im Sommer statt und gipfelte in Teilnahmen an offiziellen Turnieren des BSSB wie Vereins-, Gau– und Bezirksmeisterschaften.
Die Jugendgruppe wurde 2017 aufgelöst, da nur noch vereinzelt interessierter Nachwuchs vorhanden ist. Nach der höchsten Mitgliederzahl des Vereins von 154 in 2010 hat sich diese auf aktuell 124 eingependelt, davon 93 Herren, 25 Damen und sechs Jugendliche.
In den 25 Jahren, die der Verein inzwischen existiert, hatte zunächst Johann Steigenberger die Vereinsleitung inne, ihm folgte für zwei Jahre Manfred Hopf, dem wiederum Markus Ernst folgte, der seinerseits den Verein sechs Jahre führte. In den letzten 14 Jahren liegt die Vereinsleitung bei Nikolaus Albrecht.
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