Neugierige kleine Imker
Kindergartenkinder „live“ am Bienenstand
„Der Honig kommt aus dem Glas“, das dürfte die gängigste Antwort sein, die man von Stadtkindern hört, wenn man sie fragt, woher denn die gesunde, süße Köstlichkeit stammt, die morgens auf die Frühstückssemmel gestrichen wird. Vielleicht wissen manche Kinder auch noch, dass es Bienen sind, die für die Herstellung des leckeren Brotaufstrichs verantwortlich sind. Das war es dann in der Regel aber auch schon.
Anders die Kinder des „Kindernest am Rosengarten“ in Peißenberg. Sie besuchten bei blauem Himmel und strahlender Sonne kürzlich den Lehrbienenstand an der Kläranlage in Peißenberg. Judith N. Scheuring, Gründerin und Projektleiterin der Aktion „Kinder helfen Bienen“, hatte nach einer coronabedingten Pause endlich wieder die Gelegenheit, Kindern vor Ort an ihren Bienenstöcken zu zeigen und zu erklären, wie ein Bienenvolk, das bis zu 40.000 einzelne Bienen und mehr zählen kann, lebt und arbeitet.
Die Stadt Weilheim unterstützt das Projekt
Neben den beiden Erzieherinnen Ilka Kwak und Karin Sinner waren auch Roeland Beukenkamp vom Elterndienst und als besonderer Gast Weilheims zweite Bürgermeisterin Angelika Flock zum Bienenstand gekommen, um sich zu informieren. Die Stadt Weilheim nämlich unterstützte bereits im letzten Jahr Scheurings Aktion finanziell und tut dies auch heuer wieder. Daher wird die Imkerin ihre Workshops auch dieses Jahr wieder in der Kreisstadt in Kindergärten und Schulen abhalten. Als weiterer Zaungast hatte sich Klärwerkmeister Stefan Sedelmayer dazu gesellt.
Nach einem Begrüßungslied, die Kinder hatten passend zum Thema des Tages das Lied „Bienchen summ herum“ angestimmt, ging es dann an den praktischen Teil des Workshops.
Drohnen haben keinen Stachel
In dem vierwöchigen Modul von „Kinder helfen Bienen“ im Kindergarten Kindernest am Rosengarten, vermittelte Judith Scheuring 15 Kindernest-Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren Basiswissen rund um die Biene, so etwa über das Leben der Biene und die Arbeitsteilung im Bienenstock. Darüber hinaus gab es Informationen über alles, was Bienen in ihrem Lebensraum brauchen. Der Besuch am Bienenstock, selbstverständlich professionell geschützt durch passende Imker-Anzüge, stellte den Höhepunkt des Workshops dar. So konnten die kleinen Besucher hautnah dabei sein, wenn Scheuring etwa einen Rahmen mit Waben aus dem Kasten zog, um den Kindern das Gewimmel der Bienen darin zu zeigen. Ein paar besonders Mutige trauten sich sogar, eine männliche Biene, eine Drohne, in die Hand zu nehmen, denn „Drohnen haben keinen Stachel“, informierte Scheuring.
„Ein tolles Erlebnis“
„Das war ein tolles Erlebnis für die Kinder, an das sie sicher noch lange denken werden“, freute sich abschließend die Kindergartenleiterin Ilka Kwak. Und Angelika Flock staunte darüber, „was die Kinder in so kurzer Zeit an Wissen mitnehmen können“. Die Kinder selbst konnten ganz nebenbei eine ebenso wertvolle wie wichtige Information mit nach Hause nehmen: Vor Bienen muss man keine Angst haben. „Ein tolles, nachhaltiges Projekt“, sagte Flock. Zum Dank überreichten die Kinder am Ende Judith Scheuring noch eine selbstgebastelte summende Biene.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH