„Das ist wirklich toll!“
Schnelltest: Fachkräfte unterweisen Lehrkräfte
Sie hatten viel zu tun in der letzten Woche: die Weilheimer Stationsleiterin Sandra Neff, die OP-Leiterin im Krankenhaus Schongau Katrin Schulze, die Krankenschwester in der Notaufnahme am Weilheimer Krankenhaus, Conny Hössinger, und Pflegedirektorin Anne Ertel. Von der Krankenhaus GmbH wurden sie dazu abgestellt, in der vergangenen Woche die Lehrkräfte an zwanzig Grund- und Mittelschulen im Landkreis im korrekten Umgang mit den Corona-Schnelltests zu unterweisen.
In der Weilheimer Ammerschule sind es diesmal einschließlich Schulleiterin Ulrike Höß 14 Lehrkräfte, die sich im richtigen Gebrauch des Schnelltestes unterweisen lassen. Zwei Test werden derzeit von der Krankenhaus GmbH präsentiert, der von Siemens und der Test von Roche. In der Ammerschule kommt der Roche-Test zum Tragen. Nach der Unterweisung wird Conny Hössinger zur „Patin“ für die Ammerschule, das heißt sie steht weiterhin für Fragen rund um den Test zur Verfügung und schaut, sollte es erforderlich sein, auch später persönlich vorbei. Sandra Neff ist dort bereits Patin, während Katrin Schulze Patin in Hohenpeißenberg ist.
Schüler müssen sich selbst testen
Auch wenn nun die Lehrer im richtigen Umgang mit den Schnelltests von Fachkräften unterwiesen werden, so heißt das nicht, dass diese den Tests ihrerseits an den Kindern durchführen beziehungsweise dabei helfen dürften. Sie sollen ihre Schüler und Schülerinnen anschließend selbst den richtigen Umgang mit den Tests vermitteln, damit diese sich dann korrekt selbst testen können. Die Schüler sollen zweimal in der Woche testen, sofern das schriftliche Einverständnis der Eltern vorliegt.
Ist der Test einmal gemacht worden, hierzu wird der Abstrich bei Kindern etwa einen halben bis einen Zentimeter tief im vorderen Nasenbereich genommen, so dauert es 15 bis dreißig Minuten, bis das Ergebnis vorliegt. Auf die Frage, was man in der Zwischenzeit mit den Kindern unternehmen solle, hatte Ulrike Höß einen pragmatischen Vorschlag: „unterrichten.“ Länger als dreißig Minuten solle man jedoch nicht mit der Auswertung des Tests warten, so die Fachfrauen. Sollte ein Test ein positives Ergebnis zeigen, so muss das betreffende Kind umgehend von einem Elternteil abgeholt werden. Eine Meldung an das Gesundheitsamt durch die Schule erfolgt nicht. „Das dürfen wir aus datenschutzrechtlichen Gründen gar nicht“, erläutert Ulrike Höß. Jedoch sollte in solchen Fällen anschließend dringend ein PCR-Test erfolgen, sagt Anna Ertel. Ist hier das Ergebnis gleichfalls positiv, erfolgt die Meldung an das Gesundheitsamt.
Genügend Tests vorhanden
Ziel der Aktion, deren Träger der Landkreis – allerdings nur für Grund- und Mittelschulen – ist, sei es, möglichst viele Lehrkräfte so zu unterweisen, dass sie die Anwendung des Testes sicher beherrschen und entsprechend weitervermitteln könnten, sagt Anne Ertel.
„Das ist eine ganz tolle Sache, die das Krankenhaus hier anbietet“, freut sich Ulrike Höß. Das sehen auch andere so, wie mehrfach in der Aula der Ammerschule, wo die Unterweisung stattfindet, bekundet wird. Genügend Schnelltests für die Schüler seien vorhanden, versichert die Schulleiterin.
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