Absurder Spaß
Rob Ballards "Ben Hur" in der Pasinger Fabrik
Was zum Teufel ist los im Imperium? Die Judäer tanzen der Besatzungsmacht auf der Nase herum. Noch dazu ist für ein exzeptionelles Reich wie das Römische im gelobten Land außer reichlich Sand nichts zu holen. Und dann das: Ben Hur wird von seinem Jugendfreund Messala als Verschwörer verurteilt.
Noch bis Samstag, 16. September, ist jeweils donnerstags bis samstags um 20 Uhr Rob Ballards Inszenierung des Monumentalwerkers "Ben Hur" in der Pasinger Fabrik an der August-Exter-Straße 1 zu sehen. Ballard setzt den Klassiker mit einem Darsteller-Quartett um. Dem Zuschauer ist ausgelassener, absurder Spaß mit Extraportion Slapstick garantiert.
Extraportion Slapstick
Ben Hur sitzt seine lebenslängliche Strafe als Galeerensklave ab. Er erweist sich als äußerst tough; anlässlich einer Seeschlacht rettet er dem Kommandierenden das Leben. Dieser adoptiert ihn – oder sie, vielleicht ist Ben Hur nämlich auch eine Frau – daraufhin. Der Held – oder die Heldin – verliebt sich. Leider ist der Angebetete Cäsar und wie schlaue Schüler wissen, sind die Iden des März dessen Ende. Hass und Rachedurst zerfressen Ben Hur und alles spitzt sich bis zum wohl spektakulärsten Wagenrennen aller Zeiten zu.
Mächtige missbrauchen Macht, Balken biegen sich unter zentnerschweren Lügen, Widerstand wird plattgemacht, eine Frau maßt sich Stärke an, das Volk grölt und schweigt. Geht man nach Ballard, verzeichnen die letzten zweitausend Jahre im Menschheitsbuch keinen Fortschritt. Im Stück lassen sich altbekannte Muster erkennen, mühelos sind Gute von Bösen zu unterscheiden. Auch ohne erklärende Einordnung lässt die Message dieser Aufführung keine Fragen offen; geschweige denn Wünsche.
Karten gibt es unter Telefon (089) 82929079 oder an allen MünchenTicket Vorverkaufsstellen sowie unter www.muenchenticket.de im Internet.
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