Welcome to the Show
Beim Jahresempfang standen die Kinder im Mittelpunkt

Am Ende des Jahresempfangs kommen alle Geehrten noch einmal auf die Bühne. (Bild: Essberger)
Kaum eine Gemeinde stellt einen Jahresempfang auf die Beine, wie Herrsching. "Ein Jahr der Planung liegt nun hinter uns", sagt Bürgermeister Christian Schiller bei seiner Begrüßung im Haus der Bayerischen Landwirtschaft am vergangenen Donnerstag. "Dieses Jahr der Vorbereitung braucht es allerdings, bei den Bürgern, die Herrsching aufzuweisen hat". Und nicht zuletzt seien es doch die Jugendlichen, die sich im vergangenen Jahr wieder in herausragender Weise präsentiert hätten, bekennt das Gemeindeoberhaupt. Wenn schon Helene Fischer nicht an den Ammersee gezogen ist.
Dass an diesem Abend besonders die Kinder im Mittelpunkt standen, zeigte bereits zu Beginn das Lied von Herbert Grönemeyer "Kinder an die Macht". Es wäre besser, wenn man gerade in diesen Zeiten auf die Kinder dieser Erde hören würde, sagte Schiller und verwies sogleich auf die Kinder in Herrsching.
Deutschlandweit - europaweit
Von einigen der Gäste hat man wohl in Zukunft noch viel zu erwarten. Beispielsweise Max Huber, der mittlerweile 15-Jährige glänzte in der TV-Produktion "The Voice Kids" und verzauberte dort das Jury-Mitglied Sascha. Auf der Bühne gab er dann sein Können zum Besten und sang von Gary Barlow "Let me go". Vorab wurde auf der großen Leindwand noch sein Einspieler der Pro7-Produktion gezeigt.
Engagement
Dass sich in Herrsching viele Gewerbetreibende für die Sicherheit beziehungsweise die Verkehrserziehung der Kinder einsetzen, zeigte wieder der Verein für Verkehrserziehung (VFV). Dieser besteht aus vier ortsansässigen Firmen, die wieder ein Buch, für Kinder ab fünf Jahre, produzieren ließen. "Spaß auf der Straß: mit Sicherheit", lautet der Titel. So viel Einsatz hob Bürgermeister Christian Schiller ganz besonders hervor.
Dass die Herrschinger auch sportlich die Nase besonders weit vorne haben, zeigten beispielsweise die Jungs der Fußball D-Jugend. Fragte man sie zu Beginn der Saison nach ihrem Ziel, war die Antwort "nur nicht absteigen".
Generation Wischfinger
Nur einer, Torschützenkönig Vinzenz Wolf, war sich sicher, den Aufstieg zu schaffen. Wie viele Tore er in der Saison geschossen hatte, konnte er nicht sagen, nur eines war klar: den Aufstieg in die Kreisliga haben die Jungs geschafft. Auf die Frage, wie es mit dem Nachwuchs aussehe, konnte Trainer Markus Wolf sagen, damit gäbe es keine Probleme. Schließlich sehe man mit den Jungs, dass sich in Herrsching die Generation Wischfinger nicht durchsetze. So findet hier in Herrsching eben ein reges Vereinsleben statt.
Der "GCDW"
Leider hat es in der Saison nicht für den Vize- oder gar Meistertitel gereicht. Doch davon lässt sich der "Geilste Club Der Welt" nicht im Geringsten beeindrucken. Wenn es schon damit nicht funktioniert, dann haut man eben auf anderer Ebene einen raus. Auf der weltweiten Volleyball-Plattform "World of Volley" wurde in diesem Jahr das Trikot der Herrschinger Spieler ausgezeichnet. Damit setzten sie sich durch und haben nun eben das "Geilste Trikot Der Welt". Andre Bugl, der das Trikot entworfen hatte, war leider an diesem Abend nicht persönlich anwesend, doch Trainer Max Hauser erklärte, dass er damit einfach authentisch geblieben sei. "Es sei einfach konkurrenzlos im Volleyball", sind sich die Juroren des "WoV" einig.
Weltkulturerbe
Aber nicht nur die Jungen konnten beim Empfang der Gemeinde Herrsching auftrumpfen. Auch die ältere Generation bewies einmal mehr, dass sie nicht zu vernachlässigen ist. So wurden beispielsweise die drei Feldgeschworenen Josef Koböck, Alfred Wölfl und Hermann Jäger geehrt, die gemeinsam dieses Amt bereits seit rund 40 Jahren bekleiden. Das Amt der Feldgeschworenen ist eines der ältesten Ehrenämtern Deutschlands und wurde im vergangenen Jahr von der Deutschen UNESCO-Kommission als weiteres immaterielles Weltkulturerbe aufgenommen.
Nach musikalischen Darbietungen von Jakob Mühleisen und seinem Partner Max Aldinger (A Story for Reflection), der schon seit einige Jahren bekannt ist, gab es noch Ehrungen für besondere Zivilcourage. Emilie Reusken schrieb dem Bürgermeister persönlich einen Brief um das Fehlverhalten einiger Leute aufzuzeigen und sogleich einen Lösungsvorschlag zu präsentieren. Ihr fielen einige "Wildpisler" auf, denen man eventuell mit Kameras zu Leibe rücken könnte.
Und auch Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Daniel Pleyer erhielt eine Auszeichnung für seinen beherzten Eingriff. Er machte von seinem "Recht auf Festnahme" (Jedermannsparagraph) gebrauch und hielt Jugendliche bis zum Eintreffend er Polizei fest, die dabei waren, Gemeindeeigentum zu besprühen.
Weltpremiere
Den Abschluss machte die 10-jährige Malaika Wainwright. Sie begann bereits im Alter von vier Jahren mit dem Klavierspiel. Heute ist sie mehrfache Goldmedaillengewinnerin der Klavierolympiade. Außerdem hat sie im vergangenen Jahr die königliche englische Musikhochschule mit Auszeichnung bestanden. Noch etwas verhalten zeigte sie sich auf der Bühne, sang dann das Titellied des Disneyfilms "Moana" und begleitete sich dabei am Klavier.
Nach diesem Auftritt verabschiedete Bürgermeister Christian Schiller alle Anwesenden, aber nicht, bevor man sich dann noch zum obligatorischen Gruppenbild auf der Bühne zusammenfand.
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