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Wehmut beim Literarischen Herbst

Schirmherr Roth nimmt Abschied von der beliebten Reihe

Es ist das letzte Mal, dass Landrat Karl Roth (hintere Mitte) als Schirmherr des "Literarischen Herbst" auftritt. Das Programm stellten Dr. Gerd Holzheimer und Elisabeth Carr (vorn) zusammen mit Stefan Diebl und Barbara Beck vor. (Bild: Hauck)

Etwas melancholisch betrachtete Landrat Karl Roth das neue Programmheft, auch bei Veranstalter Dr. Gerd Holzheimer und Elisabeth Carr kam Rührung auf. Es schlägt die Stunde des Abschieds. Wenn auch nicht für den „Literarischen Herbst“, der auch in der 18. Saison wieder viele neue ungewöhnliche Orte entdeckt und das passende Programm mit Lesungen und Performances dazu entwickelt hat. Zum letzten Mal dabei ist aber Roth als Schirmherr, der Landrat geht bekanntlich in den Ruhestand. „Es fällt mir schwer“, gestand Roth. „Das gemeinsame Suchen nach besonderen Orten hat richtig Spaß gemacht.“ Er tröstete sich damit, dass er dann wenigstens mehr Zeit habe, die Veranstaltungen zu besuchen.

„Er hat uns immer wieder die Tür zu besonderen Kunsträumen geöffnet“, würdigten Carr und Holzheimer die Unterstützung und schwärmten von den vielen schönen Begegnungen und geglückten Augenblicken der Reihe, die 2002 zum 100-jährigen Stadtjubiläum ins Leben gerufen wurde. „Dem Schirm sei Dank“ heißt dann auch der Karl Roth gewidmete Abend, der im Unterbrunner Geigerhof eine Art „Best of Literarischer Herbst“ präsentiert (22. November).

Schlafbunker und Astronautenzentrum

Holzheimer und Carr stellten gemeinsam das restliche Programm vor. Noch einmal ist der legendäre Schlafbunker im ehemaligen Max-Planck-Institut geöffnet, diesmal wahrscheinlich endgültig zum allerletzten Mal, bevor das Gebiet überplant wird. Schlafprofessor Jürgen Zulley berichtet über die verrückten Experimente, die dort liefen („Die innere Uhr“, 22. September).

Das Jubiläum der Mondlandung lässt grüßen: der Literarische Herbst ist zu Gast in der bayerischen NASA, sprich dem Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen. Astronautentrainer und Direktor Professor Felix Huber führt die Besucher bis ins Innere der Internationalen Raumstation. Es ist eine echte Seltenheit, dort Zutritt zu erhalten. Rein darf man deshalb nur mit Personalausweis. („Ui, der Mond“, 26. September).

Ein poetisches Wochenende, an dem der Saloncharakter von früher wiederaufleben darf, findet zusammen mit der Münchner Volkshochschule in Haus Buchenried in Leoni statt, dem einstigen Eldorado der Künstler und Schriftsteller („Den Gedanken an seiner Form erkennen, 27. bis 29. September). Dann zieht es den Literarischen Herbst zu den griechischen Statuen von Homer und Perikles in das romantische Gartenreich des Freihern von Schacky im Dießener Schacky-Park („Unter der Sonne Homers“, 5. Oktober).

Schutzengel-Kapelle

Heutzutage ist der Bau einer Hauskapelle ein seltenes Ereignis. So geschehen aber in Luigenkam bei Ambach von Landwirt Ruhdorfer als Dank für seine Genesung nach einem Sturz von der Tenne. Elisabeth Carr hatte gehört, dass eine Kapelle errichtet wird, ein heutzutage seltenes Bauereignis. Die wundersamen Glasfenster darin hat der Künstler Iring de Brauw gestaltet, der sein Atelier ebenfalls öffnet („Ein Schutzengel, seine Kapelle und ein Atelier“, 13. Oktober). Zum Schluss wird’s nochmal ganz bairisch, wenn Heimatpfleger Dr. Norbert Götter sich im Museum Starnberger See vergnüglich der einheimischen Mundart widmet („Sei duad’s was“, 3. November).

Karten können bestellt werden in der Starnberger Tourist Information oder über kontakt@kunstraeume-am-see.de.

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