Was Gilchinger wollen
Aktives Mitgestalten vor Ort
Viele Menschen prangern an, dass in der Politik zu wenig Bürgerbeteiligung wäre. Entscheidungen würden abstrakt von den Wünschen der Bürger gefällt, Mitsprache sei nicht vorhanden. Doch in Gilching soll das anders sein. Hier hat sich eine Initiative zusammengeschlossen, die sich "Zukunft Gilching" nennt. Dort haben es sich Politiker, zumeist aus der SPD, zur Aufgabe gemacht, Gilchinger auf Herz und Nieren auf ihre Wünsche zu prüfen (wir berichteten).
Die erste Runde dieser Befragung ist nun schon vorbei (wir berichteten). Die Rückantworten der Fragescheine sind bei Initiatoren eingetroffen und ausgewertet worden. "Bis Mitte Oktober sind knap 1.700 Rückmeldungen von Gilchinger bei uns eingetroffen", erklärte Christian Winklmeier, Helfer und Mitglied von "Zukunft Gilching". Im Vorfeld hatte die Initiative an die verschiedenen Haushalte ihre Umfragen verteilt, damit sich die Gilchinger zu ihren Problemen und Wünschen äußern konnten. Dabei haben sie zwischen Altdorf oder zum Beispiel Neugilching differenziert, um so auf die verschiedenen Bedürfnisse und Problematiken vor Ort besser eingehen zu können. Ziel dieser Initiativie sei es, das Mitbestimmen und Mitmachen der Bürger zu fördern, so Winklmeier. "Das ist aber keine reine Sache der SPD", erklärte er weiter. "Alle Parteien können sich uns anschließen und mitmachen, wir wollen Gilching damit verbessern", betont Christian Winklmeier.
Verschieden wie die Menschen
Die Wünsche und Bedürfnisse der Gilchinger seien dabei ganz unterschiedlich. Insgesamt hat diese Umfrage 550 Einzelthemen, die dabei gebündelt werden konnten in den Auswertungen. Dabei ist zwar jede einzelne Rückmeldung der Gilchinger wichtig, jedoch werden diese dann am Schluss zu einem Gesamtkonzept umgewandelt. "Wir nehmen Themen, die vermehrt aufschlagen zusammen und überlegen uns, wie wir diese in die jeweilige, nächste, politische Ebene einbinden können", erklärt Winklmeier weiter.
Dauerthemen, die dabei immer wieder aufgekommen seien, sind zum Beispiel die Themen Radverkehr und Radsicherheit. Ebenso wünschen sich die Gilchinger auch mehr kleine Läden, die Treffpunkte werden. Als Beispiel wurde hier immer wieder das neue Bistro an der Römerstraße genannt. "Auch das Thema Baggersee ist immer wieder angeschnitten worden", verriet er. Der Baggersse solle - so die Auswertung - anders gestaltet und in öffentliche Hand genommen werden. Doch das ginge nicht so einfach, denn dann müsste Gilching einen Bademeister anstellen. Der Baggersee befindet sich derzeit in Privatbesitz.
Vorschläge und Antworten
"Die Auswertung der Vorschläge war ziemlich zeitaufwendig, außerdem haben wir zu jedem Themkonzept auch einen Kommentar erstellt", erklärte Christian Winklmeier. Der Initiative sei es wichtig, dass die Bürger auf ihre Vorschläge Rückmeldungen erhalten. "Wir möchten erklären, was mit den Vorschlägen passiert ist: Nehmen wir sie mit in die nächste Ebene? Sind sie aus verschiedenen z.B. rechtlichen Gründen nicht erfüllbar oder ist es nicht Sache der Gemeinde? Wir wollen keinesfalls, dass sich Bürger nicht ernst genommen oder angehört fühlen", so das Konzept der Gruppe. Am Mittwoch, 27. November, ab 19 Uhr werden diese Kommentare nebst eines aktuellen Zwischenstandes im Rathaussaal veröffentlicht. Eine finale Veröffentlichung der gesamten Vorschläge und Kommentare solle es dann im Januar 2020 geben.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH