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Wachstum "light"

Seefeld gibt sich zwölf Leitlinien bis 2035

Nachhaltigkeit ist ein großes Thema im Leitlinienkonzept. Davon wird auch die historische Eichenallee profitieren. (Bild: pst)

Fünf Jahre lang haben Gemeinderat, Lenkungskreis und Bürger an dem Konzept für die Entwicklung der Gemeinde Seefeld gefeilt. Herausgekommen sind zwölf Leitlinien, die als Grundlage für künftige kommunale Entscheidungen dienen sollen, und zwar bis zum Jahr 2035. Inhaltliche Schwerpunkte der Leitlinien sind eine nachhaltige Entwicklung, die Förderung des „sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Zusammenhalts“ der einzelnen Gemeindeteile, außerdem sollen alle Entscheidungen „den bestmöglichen Nutzen für die Gesamtgemeinde“ bringen, heißt es in dem Konzept.
Im Klartext bedeutet das beispielsweise, dass die Gemeinde nicht zugebaut werden, sondern nur noch geringfügig wachsen soll. Insgesamt leben heute etwa 7.600 Bürger in der Gemeinde. In den nächsten 20 Jahren könnten etwa 900 Neubürger in allen Ortsteilen zuziehen. Diese Prognose hat die Gemeinde anhand der bekannten Bauvorhaben am Ort errechnet. Dabei sind die Projekte gleichmäßig auf die Ortsteile Hechendorf und Seefeld-Oberalting verteilt.
Was die Wohnbebauung betrifft, so heißt es in der dritten Leitlinie: „Die Wohnraumpolitik orientiert sich primär an der Versorgung der einheimischen und hier arbeitenden Bevölkerung. Der Einwohnerzuzug von außen soll nicht gefördert werden. Soweit steuerbar, soll Zuzug vorrangig durch Arbeitnehmer für ortsansässige Betriebe erfolgen“. Bürgermeister Klaus Kögel gibt allerdings zu, dass angesichts fehlender kommunaler Flächen hier auf Kooperation mit den privaten Bauherren gesetzt werden muss. Falls es keine freiwillige Einsicht gibt auf überdimensionierte Bauvorhaben zu verzichten, würde die Gemeinde mit der Androhung einer Veränderungssperre oder eines neuen Bebauungsplans durchaus Druck ausüben können, erklärte Kögel.
Auf alle Fälle soll das bestehende Gewerbe unterstützt werden und in allen Ortsteilen von Hechendorf über Seefeld-Oberalting bis zu Meiling, Unering und Drößling soll sich, „Gewerbe, das zu Seefeld passt wie Handwerksbetriebe und Landwirtschaft“, ansiedeln dürfen, betonte Kögel. Neue Gewerbegebiete werden aber nicht ausgewiesen. „Statt großflächiger Neuausweisungen sollen vorrangig effizient genutzte Ergänzungen für Gewerbeansiedlungen und Betriebserweiterungen erfolgen“, heißt es in der Leitlinie Nummer 4. Schließlich sei die Gemeinde auf Gewerbesteuern angewiesen. „Wohnraum ist die neue Währung“, erklärte Kögel. Unternehmen sollen sich deswegen an alternativen Wohnbauprojekten beteiligen können, um ihren Mitarbeitern Wohnungen anbieten zu können und damit den Standort Seefeld zu stärken.
Da die Leitlinien lediglich „generalisierende Aussagen“ beinhalten, soll es zu den Kernaussagen Erläuterungen und Ergänzungen geben. Sobald diese vorliegen, wird das Leitlinienkonzept offiziell den Bürgern vorgestellt.

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