Straßen und Wege „fairteilen“
Demonstration für ein besseres Radnetz
Sie kamen mit Fahrrädern, E-Bikes, mit Tandems, Liegefahrrädern, mit Kinder- und Lastenrädern. Rund 150 Teilnehmer waren auf den Gilchinger Marktplatz gekommen, um für einen attraktiven und sicheren Radverkehr zu demonstrieren. Veranstalter war das Aktionsbündnis Verkehrswende STA, dem gehören der Fahrradclub ADFC, der Verkehrsclub VCD, der Energiewendeverein, der Bund Naturschutz und die Mobilitätswende Weßling an. Sie hatten die Veranstaltung unter das Motto „Verkehrsraum fairteilen“ gestellt. Um auf die schlechte Situation für Radler aufmerksam zu machen, hatten viele Fahnen und Transparente dabei. Auf denen standen Forderungen zum Beispiel nach einem „fahrradfreundlichen Landkreis“, dass der „Rad- und Fußverkehr dem Kraftverkehr gleichgestellt wird“ und nach einem „reduzierten Kraftverkehr“. „Wir fordern das Alltagsroutennetz in Starnberg umgehend mit höchster Priorität zu verwirklichen und den Rad- und Fußverkehr ernsthaft und konsequent zu fördern“, so Gerhard Sailer und Ruppert Schmidt kritisierte „brandgefährliche“ Routen für Fahrradfahrer.
Straßenbegleitende Radwege gefordert
Bei der Kundgebung berichteten die Aktivisten, dass die Anzahl der Radwegekilometer zwischen 1999 und 2016 sogar zurückgegangen sei. Als Beispiel „verfehlter Straßenplanungen“ bezeichnete Renate Richter in einem Schreiben den Ausbau der Kreisstraße STA3 bei Mamhofen ohne straßenbegleitenden Radweg oder sichere Querungsmöglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer“. Nach einem Rahmenprogramm, bei dem Einradfahrerin Clara Scheufler mit akrobatischen Übungen begeisterte brachen die Radler zur zwölf Kilometer langen Demo-Route auf. Die Teilnehmer radelten unter Polizeischutz mitten auf der Straße und bildeten damit eine sogenannte „Critical Mass“. Über das Gilchinger Gewerbegebiet Süd ging es über Unterbrunn, Oberbrunn und Hanfeld bis nach Mamhofen, wo die Abschlusskundgebung stattfand. An verschiedenen „Brennpunkten“ wurden aktuelle Straßenbaumaßnahmen besichtigt. Trotz der Behinderungen für die Autofahrer gab es keine Probleme. Stellvertretender Leiter der Germeringer Polizei, Andreas Ruch freute sich über verständnisvolle Autofahrer. „Es gab keine Klagen“.
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